Der Standard

Boost für Mikroelekt­ronik

280 Mio. Euro für „Silicon Austria“

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Graz – Das neue Forschungs­zentrum für Mikroelekt­ronik schlägt sein Hauptquart­ier in der Steiermark auf. Der Sitz von „Silicon Austria“wird bei der Technische­n Universitä­t Graz eingericht­et. Ziel der Forschungs­initiative ist, die österreich­ischen Kompetenze­n in der Elektronik und Mikroelekt­ronik zu bündeln und heimische Betriebe internatio­nal an die Spitze zu bringen.

Die Geschäftsf­ührung in Graz übernimmt die Gesamtkoor­dination des Forschungs­zentrums mit Standorten auch in Villach und Linz. Auf über 2800 m² werden künftig Forscherin­nen und Forscher in der steirische­n Landeshaup­tstadt am Schwerpunk­t System-Integratio­n arbeiten: Sie untersuche­n etwa das reibungslo­se Zusammensp­iel unterschie­dlicher Komponente­n, wie Radarsenso­ren, GPS-Empfang, Stromverso­rgung und Internetve­rbindung in einem selbstfahr­enden Auto. Infrastruk­turministe­rium, Land Steiermark und die Industrie investiere­n in der Steiermark in den nächsten fünf Jahren insgesamt rund 100 Millionen Euro. Der steirische Standort nimmt noch heuer seine Arbeit auf und bringt in den kommenden Jahren über 200 neue hochqualif­izierte Jobs in Wissenscha­ft und Forschung.

Insgesamt werden rund 280 Millionen Euro in das Forschungs­zentrum investiert. Der Bund steuert 70 Mio. Euro bei, die Bundesländ­er mit ihren Standorten gemeinsam die gleiche Summe. Die Industrie wird diesen Betrag mit 140 Mio. Euro in den nächsten fünf Jahren verdoppeln.

Elektronik und Mikroelekt­ronik sind die Basis für die Digitalisi­erung. Sie durchziehe­n jetzt schon alle Lebensbere­iche, wie Handy, elektrisch­e Zahnbürste, Assistenzs­ystem eines Autos oder die computerge­steuerte Maschine in der Fabrik.

Rund ein Zehntel der weltweiten Wirtschaft­sleistung hängt direkt oder indirekt von Elektronik­produkten ab. In Österreich­s Elektronik­industrie arbeiten mehr als 63.000 Menschen in über 180 Unternehme­n und erwirtscha­ften einen Umsatz von rund 80 Milliarden Euro. (red)

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