Es geht darum, die Möglichkeiten zu nutzen
Kaum ein Thema hat die Industrie in den letzten Jahren dermaßen bewegt wie der Hype rund um die vierte industrielle Revolution. Der Begriff hat sich zum universellen PR-Turbo entwickelt.
Alles nur hohle Phrasen? Aus meiner Sicht nicht.
Eine für das Trendbarometer 2016 unter Industriemitarbeitern durchgeführte Umfrage bestätigt den Zusammenhang zwischen dem höchsten formalen Bildungsabschluss und dem persönlichen Zugang zu Industrie 4.0. Je höher der Bildungsgrad, desto größer ist das Wissen über Industrie 4.0 und desto höher ist auch die Erwartungshaltung in Hinblick auf die weitere Entwicklung in dieser Richtung. Gleichzeitig geben Mitarbeiter mit einem formal niedrigeren Bildungsabschluss häufiger an, mehr Informationen zum Thema Industrie 4.0 zu benötigen. Genau umgekehrt verhält es sich mit der Sorge um den Arbeitsplatz. Je höher das Ausbildungsniveau, desto geringer sind die Befürchtungen hinsichtlich eines Jobverlustes.
Die Digitalisierung und ihre Folgen dürfen jedoch nicht vorrangig ein Thema der Bildungselite bleiben. Denn sie betrifft uns alle. Die Frage ist: Was machen wir daraus? Wie wollen wir diese Möglichkeiten nutzen, und was ist die Vision dahinter? Vergessen wir nicht, ‚4.0‘ ist nur eine Metapher, ein Synonym. Wer weiß, wo er hinwill und das Ruder ergreift, der ist schneller auf dem richtigen Kurs.
Rainer Ostermann ist Country-Manager bei Festo.