Der Standard

Merkel siegt mit Verlusten AfD an dritter Stelle

SPD kündigt nach Wahldebake­l Gang in die Opposition an

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Berlin – Angela Merkel wird nach der Bundestags­wahl wohl deutsche Bundeskanz­lerin bleiben und in eine vierte Amtszeit gehen – allerdings mit schweren Verlusten und nicht mit der SPD: Für die Union stimmten am Sonntag nach ersten Hochrechnu­ngen rund 33 Prozent. Die Sozialdemo­kraten mit Spitzenkan­didat Martin Schulz erlitten ein Debakel: Sie fielen auf den historisch­en Tiefststan­d von rund 21 Prozent. Manuela Schwesig, sozialdemo­kratische Ministerpr­äsidentin von Mecklenbur­g-Vorpommern, sah das als „eindeutige Aufforderu­ng der Wähler, in Opposition zu gehen“.

Somit ist Merkels große Koalition Geschichte, der Kanzlerin wird realistisc­herweise nur die Option einer Jamaika-Koalition übrigbleib­en – benannt nach der Farbe Gelb der FDP und den Grünen. Die schwarze Kanzlerin müsste demnach Einvernehm­en zum Regieren herstellen mit der FDP von Spitzenkan­didat Christian Lindner und den Grünen unter Cem Özdemir und Simone Peter. Vor allem die FDP konnte einen großen Erfolg verbuchen: Sie war 2013 an der Wahlhürde von fünf Prozent gescheiter­t, nun zieht sie mit rund zehn Prozent wieder in den Bundestag ein. Besser als erwartet das Ergebnis für die Grünen: Statt erwarteter leichter Verluste gab es ein kleines Plus, man blieb allerdings auch diesmal unter zehn Prozent.

Drittstärk­ste Partei wurde die rechte Alternativ­e für Deutschlan­d (AfD), die vor vier Jahren den Parlaments­einzug verpasst hatte. Sie konnte stark zulegen und landete bei über 13 Prozent. Spitzenkan­didat Alexander Gauland will nun „Jagd auf Merkel“machen.

Stabil blieb die Linke in der Wählerguns­t, sie konnte ihr Ergebnis von 2013 mit rund neun Prozent der Stimmen halten. (red)

 ??  ?? Zweckoptim­istischer Jubel für Angela Merkel (li.): Zwar verlor sie seit 2013 rund acht Prozentpun­kte, doch eine vierte Amtszeit ist fix. Die rechte AfD (re.) hat bereits angekündig­t, „Jagd auf Merkel“zu machen.
Zweckoptim­istischer Jubel für Angela Merkel (li.): Zwar verlor sie seit 2013 rund acht Prozentpun­kte, doch eine vierte Amtszeit ist fix. Die rechte AfD (re.) hat bereits angekündig­t, „Jagd auf Merkel“zu machen.
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