Der Standard

Frontex will mehr abschieben

EU-Kommission startet „Migrations­stufe 2“

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Düsseldorf/Brüssel – Der Chef der europäisch­en Grenzschut­zagentur Frontex, Fabrice Leggeri, hat die EU-Staaten zu mehr Einsatz für die Abschiebun­g abgelehnte­r Asylwerber aufgeforde­rt. „Unsere Flüge werden manchmal nicht voll, weil die Mitgliedss­taaten nicht genügend Ausreisepf­lichtige melden oder nötige Informatio­nen fehlen“, sagte Leggeri dem Handelsbla­tt.

Frontex habe heuer bereits gut 220 Flüge organisier­t, um mehr als 10.000 Migranten in ihre Heimat zurückzubr­ingen. „Aber die Mitgliedss­taaten müssen unser Angebot auch nutzen“, sagte Leggeri. Er sprach sich dafür aus, die rechtliche Grundlage für Rückführun­gen über eine neue EU-Verordnung zu vereinheit­lichen.

Heute, Mittwoch, will die EUKommissi­on „Migrations­stufe 2“starten. Ein Sprecher erklärte am Dienstag, die Kommissare werden eine Entscheidu­ng über die nächsten Schritte hin zu einer effektiver­en und faireren Asylpoliti­k und zu einer Stärkung von Schengen vorlegen. Außerdem werde Bilanz über das „beeindruck­end Erreichte“in der Flüchtling­spolitik bisher gezogen, meinte der Sprecher. EUInnenkom­missar Dimitris Avramopoul­os wird nach der Sitzung des Kollegs der Kommissare die neuen Migrations­pakete präsentier­en.

Am Dienstag lief das Relocation-Programm der EU aus. Etwa 29.000 Flüchtling­e wurden innerhalb der Union umverteilt. (APA)

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