Schwächen bei Arbeitsmarkteffizienz
Leichte Verbesserung für Österreich im Standortranking des Weltwirtschaftsforums
Wien – Österreich hat sich im aktuellen Standortranking des Weltwirtschaftsforums (WEF) leicht verbessert. Nach Rang 19 im Vorjahr gibt es heuer Platz 18 (siehe Grafik). An der Spitze liegt weiterhin die Schweiz vor den USA und Singapur. Basis des WEF-Rankings sind Managerbefragungen.
Für Österreich werden von den Befragten einengende Arbeitsregulierung, ineffiziente staatliche Bürokratie und zu hohe Steuern als höchste Hürden für die Wettbewerbsfähigkeit genannt. Umgekehrt wurden die Themen Kriminalität und Diebstahl gar nicht als Hindernis ins Treffen geführt. Auch bei Korruption und öffentlicher Gesundheit bekommt Österreich von den Führungskräften Bestnoten.
Sieht man sich die einzelnen Bereiche an, dann schneidet Ös- terreich vor allem bei Infrastruktur, Ausbildung und Kompetenzen sowie Technologie und Innovation überdurchschnittlich gut ab. Schlechter als auf dem 18. Platz liegt der Wirtschaftsstandort in den Bereichen Effizienz des Arbeitsmarkts, Finanzmarktentwicklung und Größe des Markts.
Der Bericht des WEF zur Wettbewerbsfähigkeit erscheint jährlich, heuer wurden 137 Länder bewertet. Nach allgemeiner Einschätzung der Autoren gibt es auch zehn Jahre nach Ausbruch der weltweiten Finanzkrise „wenig Aussicht auf eine dauerhafte wirtschaftliche Erholung“.
Drei besondere Problembereiche gebe es: Die Finanzsysteme hätten sich noch immer nicht vom Schock von 2007 erholt, in manchen Teilen der Welt nehme ihre Stabilität sogar weiter ab. Bei dem zu erwartenden massiven Wegfall von Jobs durch Automatisierung und Robotisierung werde es darauf ankommen, widerstandsfähige Strukturen zu schaffen und Arbeitnehmer in Übergangsphasen zu unterstützen. Und schließlich wird auf das Ungleichgewicht zwischen hohen Investitionen in neue Technologien und dem Fehlen von Initiativen, mit denen die Nutzung der Technologien breitenwirksam durchgesetzt werde, hingewiesen. (APA, red)