Politische Sorgen bremsen Börsen
Der Ausgang der Bundestagswahl sowie Spannungen im Nahen und Fernen Osten haben Anlegern am Dienstag Kummer bereitet. Da der schwächelnde Euro aber Waren europäischer Firmen auf dem Weltmarkt wettbewerbsfähiger macht, blieben größere Rücksetzer bei Dax und Euro Stoxx 50 aus.
„Der Wahlausgang bescherte Anlegern das, was an den Märkten als Gift schlechthin gilt, nämlich totale Unsicherheit“, sagte Martin Lück, Chef-Anlagestratege für Deutschland, Österreich und Osteuropa beim weltgrößten Vermögensverwalter Blackrock. „Schließlich kann es Monate dauern, bis eine neue Regierung gebildet ist – und selbst ob sie überhaupt zustandekommt, darf als höchst unsicher gelten.“
Am Rohöl-Markt sorgte die Drohung Recep Tayyip Erdogans, die Pipeline aus dem Nordirak zu kap- pen, für Aufsehen. Damit reagierte der türkische Präsident auf das umstrittene Unabhängigkeitsreferendum in den nordirakischen Kurdengebieten. „Es sieht danach aus, als würde sich der Weltmarkt viel schneller aus dem Angebotsüberschuss heraus bewegen als bisher erwartet“, sagte Analyst Jochen Stanzl vom Online-Broker CMC Markets. Der Preis für die Nordsee-Ölsorte Brent stieg zeitweise auf ein Zweieinhalbjahreshoch von 59,49 Dollar je Barrel (159 Liter).
Im Wiener ATX ging es für an Anlagenbauer Andritz deutlich nach unten. Die Aktien des Energiekonzerns Verbund konnten hingegen deutlich zulegen. Der Ziegelhersteller Wienerberger setzt seinen Expansionskurs fort und übernimmt in Kärnten das Hintermauerziegelwerk Brenner in St. Andrä. (red)