Wien als Standort der Bankenaufsicht attraktiv
EU-Kommission hebt Vorteile Wiens hervor, das sich gegen sieben Mitbewerber durchsetzen muss
London/Brüssel – Die EU-Kommission hat am Samstag eine detaillierte Bewertung der Bewerbungen um die künftigen Standorte der EU-Arzneimittelbehörde (EMA) und der EU-Bankenaufsicht (EBA) vorgelegt. Beide Behörden müssen wegen des Austritts Großbritanniens aus der EU umziehen. In beiden Fällen hat sich Wien beworben. Bei der Bankenaufsicht wird die Attraktivität der Bundeshauptstadt betont. Ein Ranking oder eine Shortlist geht aus der Bewertung der EU-Kommission aber nicht hervor.
Zur österreichischen Bewerbung für die EBA schreibt die EU-Kom- mission, dass aus dem Angebot hervorgeht, dass vorgeschlagene Gebäude spätestens am 31. März 2019 verfügbar wäre. Direktflüge zwischen Wien und allen EU-Hauptstädten, außer Bratislava, seien verfügbar. Auch wären 2018 35.100 Hotelzimmer in der Bundeshauptstadt zu buchen. Aus dem Angebot gehe hervor, dass „wegen der Attraktivität Wiens für ausgebildete Personen, internationale Organisationen und internationale Finanzorganisationen“nur wenige Änderungen beim EBA-Personal zu erwarten wären.
Über die österreichische EMABewerbung schreibt die EU-Kom- mission, das Angebot enthalte zwei Hauptgebäude, Austria Campus und VIE 26 Erdberger Lände, und eine dritte Alternative, HoHo – Seeparkcampus Ost. Das Angebot enthalte jedoch keine Angaben zu Arbeitsplätzen, Empfangsbereich, Archiven, physischer Sicherheit und IT-Standards im Austria Campus. Das Angebot enthalte auch keine Informationen über den Zugang zur Sozialversicherung, hält die EU-Kommission fest.
Das österreichische Angebot enthalte einen Mehrstufenplan, dem zufolge die EMA bis 29. März 2019 – dem EU-Austritt Großbritanniens – an ihrem neuen Sitz die Arbeit aufnehmen könnte. Österreich habe mit der EU-Grundrechteagentur (FRA) bereits eine solche dezentralisierte Agentur, schreibt die Kommission.
Entscheidung im November
Erst im November soll eine endgültige Entscheidung bei einem Rat der Außen- und Europaminister durch geheime Abstimmung unter den 27 EU-Staaten – ohne Großbritannien – in Brüssel fallen. Insgesamt neun Städte haben sich als EMA-Standort beworben, acht bemühen sich um die Bankenaufsicht. (APA)