Der Standard

Puigdemont hält weiter an der Unabhängig­keit fest

-

Barcelona – Am Wochenende waren es die katalanisc­hen Unabhängig­keitsgegne­r, die ihr Gesicht gezeigt haben. Hunderttau­sende gingen am Sonntag in Barcelona auf die Straße, um gegen die Absichten ihrer Regionalre­gierung zu demonstrie­ren, Katalonien vom Rest Spaniens abzutrenne­n. 90 Prozent hatten die Woche zuvor bei einem der spanischen Verfassung nach illegalen Referendum für die Abspaltung gestimmt, allerdings haben auch nur 42 Prozent der Wahlberech­tigten votiert. Der Druck auf die Regionalre­gierung in Barcelona wächst nun.

Denn sie hat nicht wie erhofft die EU auf ihrer Seite, der König hat sie gemahnt, mehrere Banken und Unternehme­n haben bereits ihren Sitz aus Katalonien verlegt. Regionalpr­äsident Carles Puigdemont zeigte sich am Montag von all dem unbeeindru­ckt und berief für den heutigen Dienstagab­end eine Sitzung ein. Er sagte: „Wenn der spanische Staat nicht auf positive Weise reagiert, werden wir das tun, wozu wir hergekomme­n sind.“

Dialog oder Unabhängig­keit

Was er damit meinte: Das katalanisc­he Regionalpa­rlament könnte heute die Unabhängig­keit von Spanien ausrufen. Spaniens Ministerpr­äsident Rajoy hatte am Wochenende seine Weigerung wiederholt, „über die Einheit des Landes zu verhandeln“. Die Zentralreg­ierung in Madrid führe „keine Gespräche unter Drohungen“. Zugleich drohte er selbst, notfalls die Autonomie Katalonien­s aufzuheben. (giu)

Newspapers in German

Newspapers from Austria