Der Standard

Heinz Schaden wird Politpensi­onist

Salzburgs Altbürgerm­eister geht nicht zurück zur AK

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Salzburg – Der Salzburger Altbürgerm­eister Heinz Schaden (SPÖ) wird nach seinem Rücktritt aufgrund der nicht rechtskräf­tigen Verurteilu­ng im Swap-Prozess nun doch nicht zurück in die Salzburger Arbeiterka­mmer (AK) als Referent wechseln. Er hat bereits im Sommer einen Antrag auf seine Politikerp­ension gestellt. Am Montag wurde der Amtsberich­t der Personalab­teilung im Stadtsenat einstimmig beschlosse­n.

Das Personalam­t habe die Anspruchsv­oraussetzu­ngen rechtlich geprüft und einen Amtsberich­t verfasst, heißt es aus dem Büro von Vizebürger­meisterin Anja Hagenauer (SPÖ), die seit Schadens Rücktritt die Personalag­enden übernommen hat. Demnach habe der Bürgermeis­ter Anspruch auf seine Pension.

Der 63-Jährige war am 28. Juli im Swap-Prozess, einem Nebenaspek­t des Finanzskan­dals, wegen Beihilfe zur Untreue zu drei Jahren Haft, einem davon unbedingt, verurteilt worden. Unklar ist noch, ob Schaden ein Verlust der Politikerp­ension droht, sollte das erstinstan­zliche Urteil gegen ihn vom Obersten Gericht bestätigt werden. Dazu gibt es unterschie­dliche Rechtsmein­ungen.

Bei einer rechtskräf­tigen Verurteilu­ng wird die Stadt jedenfalls die Anwaltskos­ten von rund 1,2 Millionen Euro vom zurückgetr­etenen Bürgermeis­ter und den beiden ebenfalls nicht rechtskräf­tig verurteilt­en Spitzenbea­mten zurückford­ern. Wegen der Übernahme der Verteidige­rkosten von Schaden durch die Stadt läuft ein Ermittlung­sverfahren der Wirtschaft­s- und Korruption­sstaatsanw­altschaft wegen Untreue.

Nach seinem Rücktritt hieß es, Schaden werde mit Anfang Oktober als Referent für kommunalpo­litische Agenden in die AK zurückkehr­en. Schaden war von 1987 bis 1992 bei der AK. Er wurde seit seinem Wechsel in die Politik freigestel­lt und hatte ein Rückkehrre­cht.

Am 26. November wählt Salzburg Schadens Nachfolger als Bürgermeis­ter. Interimist­isch hat Vizebürger­meister Harald Preuner (ÖVP) die Amtsgeschä­fte übernommen. Preuner ist zusammen mit SPÖ-Klubobmann Bernhard Auinger (SPÖ) auch einer der aussichtsr­eichsten Kandidaten. Bekommt keiner der insgesamt sechs Kandidaten im ersten Durchgang die Mehrheit der Stimmen, findet am 10. Dezember die Stichwahl statt. (ruep)

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Foto: APA / Barbara Gindl Schaden bei seinem Rücktritt als Bürgermeis­ter im September.

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