Erstwähler? Alles, was du wissen musst
Darf ich in der Wahlkabine ein Selfie machen? Was erwartet mich im Wahllokal? Und wie sieht eigentlich der Stimmzettel aus? Mit der kleinen Anleitung des bist du bestens für den Wahlsonntag gerüstet.
Du bist nicht allein! Rund 304.000 junge Leute dürfen am Sonntag das erste Mal bei einer Nationalratswahl mitbestimmen. Entscheidend ist, dass du spätestens am Sonntag deinen 16. Geburtstag feierst. Die Schritt-für-Schritt-Anleitung des soll dir helfen, wenn du wissen willst, was dich beim ersten Mal erwartet.
Um herauszufinden, wo du deine Stimme abgeben kannst, genügt ein Blick auf die „amtliche Wahlinformation“. Auf diesem Zettel, den dir die Post in den vergangenen Wochen ins Haus gebracht hat, steht neben der Adresse deines Wahllokals auch, von wann bis wann es geöffnet ist. Wer lieber online nachsieht, kann das auf der Website des Innenministeriums tun. Leider muss man dort wissen, welchem Wahlsprengel man zugeordnet ist. Ähnlich ist es auf vielen Gemeindewebsites. In Wien oder Graz kannst du zielgenau suchen: Einfach Adresse eingeben und fertig.
Keine Panik, falls du den Wahlzettel nicht mehr findest – wählen kannst du auch ohne! Es geht nur flotter mit dem Zettel, weil dich die Wahlkommission dann schneller im Wählerverzeichnis findet. Was du dabei haben musst: einen Ausweis! Das kann zum Beispiel dein Pass, Führerschein oder Personalausweis sein.
In dem Raum mit der Wahlkabine sitzen gleich eine ganze Reihe von Leuten: die Wahlkommission. Bereite deinen Ausweis (und deinen Wahlzettel, wenn du ihn mitgebracht hast) vor. Jetzt werden dein Name und deine Adresse laut verlesen und auf einer Liste abgehakt. Danach bekommst du das blaugraue Kuvert mit dem Stimmzettel in die Hand gedrückt und wirst hinter die Wand gebeten. Es wird ernst!
Von links nach rechts siehst du die Parteien aufgelistet, zehn davon kandidieren österreichweit. Falls du dich wunderst, warum die fünfte Spalte leer ist: Hier hätte das Team Stronach stehen sollen, doch das tritt nicht mehr an. Die Kreise unter den Parteinamen sind das Wichtige: Hier musst du eindeutig anzeichnen, für wen du stimmst. Alles, was darunter steht, kannst, musst du aber nicht ausfüllen. Hier geht es um die Vorzugsstimmen, die du dann vergibst, wenn du eine bestimmte Person im Nationalrat sehen möchtest. Dein Favorit muss von „deiner“Partei sein – sonst zählt nur die Partei. hast, ist das nicht schlimm. Erkläre dem Wahlleiter, was passiert ist, und bitte ihn um einen neuen Stimmzettel. Er wird dich auffordern, den falsch ausgefüllten zu zerreißen und die Papierschnipsel mitzunehmen – Wahlgeheimnis!
Das Gesetz gibt dir alle Zeit der Welt, es gibt nämlich keine Regelung dazu. Wenn der Wahlleiter aber das Gefühl hat, dass du absichtlich trödelst, wird er dich bitten, aus der Wahlkabine zu kommen.
Das ist natürlich ein cooles Motiv – und ist auch nicht verboten. Also: Cheese! Was andere wählen, muss aber geheim bleiben.
Grundsätzlich darfst du rangehen. Über das Telefonieren im Wahllokal steht nämlich nichts im Gesetz. Es kann aber sein, dass dich der Wahlleiter auffordert aufzulegen. Politisieren solltest du im Wahllokal jedenfalls nicht. Damit könntest du noch unentschlossene Wähler beeinflussen.
Einen Dresscode gibt es für Sonntag nicht. Wenn du gerne kritzelst, dann bitte nur auf dem Stimmzettel und nur so, dass deine Wahlentscheidung noch klar erkennbar bleibt. Auf dem Wahlkuvert darfst du dich keinesfalls verwirklichen! Wenn du fertig bist, kannst du dein Kuvert gerne selbst in die Urne werfen. Gratuliere, jetzt hast du es geschafft!