Der Standard

ÖVP und FPÖ als große Gewinner in Tirol

Fast sieben Prozentpun­kte Zuwachs für die Tiroler FPÖ, plus sechs Prozentpun­kte für die ÖVP. Die SPÖ stagniert, die Grünen verlieren vor allem in kleinen Gemeinden dramatisch. Die Neos legen in Tirol um einen Prozentpun­kt zu, die Liste Pilz holt drei Proz

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Der Wahlsonnta­g hätte für die Tiroler Koalitions­partner ÖVP und Grüne nicht unterschie­dlicher verlaufen können. Bevor das Ergebnis der Landeshaup­tstadt Innsbruck vorlag, zeichneten sich bereits deutliche Trends ab. So herrschte bei der Volksparte­i, die sich über ein sattes Plus von rund sechs Prozentpun­kten freuen konnte, Jubelstimm­ung. Landeshaup­tmann Günther Platter zeigte sich angesichts des besten ÖVP-Bundesländ­erergebnis­ses begeistert.

Entsetzen wiederum bei den Tiroler Grünen. Sie hielten kurz nach 19 Uhr bei minus neun Prozentpun­kten. Bevor die Landeshaup­t- stadt Innsbruck ausgezählt war, wiesen die Ergebnisse gar nur 3,2 Prozent für die Grünen aus. Das bedeutet dramatisch­e Verluste der Partei in den Landgemein­den. Innsbruck wird den Grünen zwar noch ein paar Prozente bringen, doch 2013 hatten sie bei den Nationalra­tswahlen in Tirol noch stolze 15,2 Prozent geholt.

Felipe und Grüne angezählt

Für die Bundesspre­cherin und stellvertr­etende Landeshaup­tfrau Ingrid Felipe ein desaströse­s Ergebnis, das auch für die Zukunft der Tiroler Grünen problemati­sch sein könnte. Denn im Februar 2018 wird ein neuer Landtag ge- wählt, und Felipe soll die Partei in diese Wahl führen. Nach dieser Schlappe keine einfache Aufgabe.

Größter Gewinner in Tirol sind die Freiheitli­chen. Sie konnten fast sieben Prozentpun­kte dazugewinn­en und sind damit nach 2013 erneut zweitstärk­ste Kraft in Tirol. Die FPÖ dürfte von der Rolle auf Bundeseben­e profitiert haben, wo man sich im Wahlkampf geschickt aus den rot-schwarzen Skandalen herausgeha­lten hatte. Die Querelen um rechtsextr­eme Auswüchse unter Tiroler Funktionär­en scheinen sich nicht auf das Wahlergebn­is ausgewirkt zu haben.

Von Erfolg gekrönt war auch der Wahlkampf der Neos, die ihr Ergebnis in Tirol um einen Prozentpun­kt leicht verbessern konnten. Die Liste Pilz kam – vor Auszählung Innsbrucks – auf rund drei Prozent. Die übrigen Listen blieben in den ersten vorliegend­en Ergebnisse­n jeweils deutlich unter einem Prozent der Stimmen.

 ??  ?? Die Spitzenkan­didatin der Tiroler ÖVP, Kira Grünberg, darf sich über einen Kantersieg ihrer Partei in ihrem Bundesland freuen.
Die Spitzenkan­didatin der Tiroler ÖVP, Kira Grünberg, darf sich über einen Kantersieg ihrer Partei in ihrem Bundesland freuen.

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