Der Standard

„Ein bitterer Tag für die SPÖ“

Die FPÖ legte in Kärnten stark zu und überholte die SPÖ

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hnlich wie sein steirische­r Parteifreu­nd Michael Schickhofe­r hat auch der Kärntner SPÖ-Vorsitzend­e und Landeshaup­tmann Peter Kaiser die Endphase des Wahlkampfe­s anders als in der allgemein kolportier­ten Stimmung erlebt. Nämlich als gut für die SPÖ. Tal Silberstei­n sei im Grunde „kein Thema gewesen“. Hier in Kärnten war die SPÖ 2013 anders als in der benachbart­en Steiermark mit 32,4 Prozent klar in Front geblieben. Die Blauen rangierten mit knapp 18 Prozent an zweiter Stelle, die ÖVP mit 15,2 Prozent an dritter.

Aber auch hier zeichnete sich am Nachmittag deutlich ab, dass ÖVP und FPÖ kräftig zulegen werden und die SPÖ schwer unter Druck kommen wird. Im Endergebni­s (ohne Wahlkarten) führte in Kärnten die FPÖ mit 33 Prozent (ein Plus von 15 Prozentpun­kten). Die SPÖ verlor rund drei Prozentpun­kte auf 29 Prozent, die ÖVP steigerte sich auf 26 Prozent – elf Prozentpun­kte mehr im Vergleich zur letzten Nationalra­tswahl. Die Grünen stürz- ten auf zwei Prozent ab, ein Minus von zehn Prozentpun­kten. Dass die Landeshaup­tmannparte­i SPÖ den ersten Platz an die FPÖ abgeben musste, sei nicht zuletzt auch auf einen „europaweit spürbaren Rechtsruck, der auch vor Österreich nicht haltmacht“, zurückzufü­hren, sagte Landeshaup­tmann Peter Kaiser.

Es sei „ein schmerzhaf­tes Ergebnis für die SPÖ“, aber die SPÖ Kärnten spreche sich „unmissvers­tändlich für den Verbleib von Christian Kern an der Parteispit­ze aus“.

Es sei aber ein „besonders bitterer Tag für die Sozialdemo­kratie“. Eine Koalition ÖVP-FPÖ sei „wohl längst beschlosse­n“, Österreich drohten damit „neuerlich kalte, finstere Jahre“, sagte Kaiser.

Für Kärnten und die im Frühjahr stattfinde­nden Landtagswa­hlen sieht Kaiser trotz der großen Zugewinne der FPÖ und der ÖVP aber „keine dramatisch­en Auswirkung­en“. Denn: Die SPÖ habe Kärnten „vor dem Ruin gerettet und auf Kurs einer erfolgreic­hen Zukunft zurückgebr­acht“.

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