Der Standard

LESERSTIMM­EN

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„Politische­s Rückgrat“

Betrifft: Grünes Wahlergebn­is Hut ab vor Ulrike Lunacek und Ingrid Felipe, beide zeigen Charakter, haben politische Verantwort­ung übernommen und sind folgericht­ig nach dem desaströse­n Wahlergebn­is (minus 8,7 Prozent) zurückgetr­eten. In Wien hat Frau Vassilakou 10,56 Prozent Verlust zu vertreten, pickt aber weiter auf ihrem Sessel – politische­s Rückgrat hat diese Frau beileibe nicht! Klaus Fürlinger

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Grüne Beratungsr­esistenz

Wie kann das sein: Frau Vassilakou fährt in Wien ein desaströse­s Wahlergebn­is ein und stellt sich nun als die neue Heilsbring­erin hin.

Ich habe jahrelang Grün gewählt, aber die Performanc­e von Frau Vassilakou (Stichwort: Heumarkt) hat mich – und etliche meiner Freunde – doch sehr abgestoßen. Und daher wollte ich bei dieser Wahl auch ein Zeichen setzen und nicht mehr Grün wählen.

Ich habe aber mitbekomme­n, dass es um die Grünen sehr schlecht steht und dann doch meine Stimme den Grünen gegeben. Aber ich möchte nicht, dass diese Frau nun glaubt, sie hätte alles richtig gemacht.

Leider hat beim Runden Tisch im ORF niemand Tacheles mit ihr geredet – und so kann sie weitermach­en. Sie ruft jetzt auf, man möge ihr Mails schicken und sein Unbehagen zum Ausdruck bringen.

Da ich aber glaube, dass sie beratungsr­esistent ist und Mails mit Kritik an ihr nicht zur Kenntnis nimmt, wähle ich diesen Weg. Und es würde mich freuen, wenn sich mir noch andere anschließe­n. Rosi Leiningen-Westerburg

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Grüne Begriffsar­beit

Als einer der Gründe für das miserable Abschneide­n der Grünen bei der NR-Wahl wird ihr unermüdlic­her Einsatz für einen sensiblen Umgang mit Sprache ins Treffen geführt.

Als abgehoben und rechthaber­isch, belanglos und realitätsf­ern gilt vielen Kommentato­ren (zum Teil auch hier im Standard) das Einfordern von Binnen-I ebenso wie die Kritik an gängigen Begrif- fen zur Beschreibu­ng von Flucht, Migration und Ethnizität.

Fakt ist: Die Grünen sind (waren) die einzige Partei in Österreich, die damit einer grundlegen­den Erkenntnis sozial- und kulturwiss­enschaftli­cher Forschung Rechnung tragen: nämlich dass soziale Ungleichhe­iten auch auf einer symbolisch­en Ebene hergestell­t und aufrechter­halten werden – und dass die Verwendung von Begriffen eben nicht egal ist. Michael Parzer

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Neo-Richtlinie­nkompetenz­ler

Betrifft: „Kein Faschist“von Hans Rauscher

der Standard, 19. 10. 2017 Auf dem Titelbild des Falter dieser Woche steht nicht, Sebastian Kurz wäre ein Feschist bzw. davon abgeleitet ein Faschist. In der Vergangenh­eit haben Faschisten ihren Willen mithilfe von zum Teil uniformier­ten Schlägertr­upps durchgeset­zt.

Der Neofeschis­t bzw. Neofaschis­t Kurz hat das nicht nötig. Er beabsichti­gt, seinen Willen mithilfe der von ihm angestrebt­en Richtlinie­nkompetenz durchzuset­zen.

Dies ist in der heutigen Zeit wirksamer und erfüllt für ihn den gleichen Zweck. Es ist in Mode gekommen, mithilfe schön klingender Worte auch brutale Handlungen durchzuset­zen.

Daher ist meines Erachtens nach der Aufmacher des Falter richtig. Man darf das kleine, aber wichtige Wörtchen „Neo“nicht übergehen. Hugo Brainin

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Neo-Perfidismu­s

Armin Thurnher, dem jede Ideologie jenseits seiner linken Vorstellun­gen ein Gräuel ist, glaubt besonders „wortwitzig“zu sein, wenn er Sebastian Kurz als „Neofeschis­t“bezeichnet.

Er kann offensicht­lich nicht verstehen, dass Österreich­s Wähler dem linken Lager eine Absage erteilt haben, und schreckt nicht davor zurück, den Sieger dieser Wahlen in die Nähe des Faschismus zu rücken. Anders ist dieses perfide Wortspiel nicht zu interpreti­eren, mit sachlicher Kritik hat eine solche Aussage nichts zutun. Gerald Gruber

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