ZITAT DES TAGES
„Unternehmen wie Henry am Zug machen Druck für den ZwölfStunden-Tag. Das würde ihnen aber auch noch nicht reichen.“
Wien – Die Arbeitsbedingungen bei der Do-&-Co-Tochter Henry am Zug waren am Montag erneut Thema am Wiener Arbeits- und Sozialgericht. Eine ehemalige Arbeitnehmerin hatte mithilfe der Arbeiterkammer ( AK) Klage eingebracht. Die Arbeitsbedingungen beschreibt sie so: Den Mitarbeitern seien Pausen und Ruhezeiten vorenthalten worden. „Da bleibt nur das Klo. Manche haben dort gegessen, nur dort hatte man seine Ruhe.“
Die Arbeiterkammer nimmt den Fall zum Anlass, um zu zeigen, wie wichtig eine Beschränkung der Arbeitszeit sei, heißt es in einer Aussendung. „Es sind Unternehmen wie Henry am Zug, die Druck für den Zwölf-Stunden-Tag machen. Das würde ihnen aber auch noch nicht reichen. Für manche ist es eben nie genug“, so AK-Direktor Christoph Klein. Do-&-Co-Chef Attila Dogudan hatte die Vorwürfe zuletzt im STANDARD zurückgewiesen und eine Diskreditierung „aus kleinkarierten Gründen“beklagt. Dogudan weiter: „Wir sind ein korrektes Unternehmen und halten uns an Gesetze.“
Die AK ortet ein System, dem es Einhalt zu gebieten heiße. Fälle, wegen denen die AK zusammen mit den Betroffenen vor Gericht zieht: Dienste bis zu 17 Stunden, keine Einhaltung der Ruhezeiten, unbezahlte Pausen – wogegen die AK geklagt hatte. Der fehlende Lohn wurde in erster Instanz zugesprochen, das Unternehmen hat dagegen berufen. (red)