Der Standard

Etwas Hoffnung für die Rohingya

Uno erhält Zusagen auf Geberkonfe­renz in Genf

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Genf – Es ist ein Hoffnungss­chimmer für hunderttau­sende verzweifel­te Rohingya-Flüchtling­e in Bangladesc­h. Um ihre Not zu lindern, haben Regierunge­n und andere Geber der Uno Finanzzusa­gen in Höhe von umgerechne­t knapp 290 Millionen Euro gemacht. UN-Nothilfeko­ordinator Mark Lowcock erklärte am Montag auf einer eintägigen Geberkonfe­renz in Genf, dass er mit weiteren Zusagen rechne. Auch hätten Regierunge­n Lieferunge­n von Hilfsgüter­n in Höhe von mehreren Millionen Euro in Aussicht gestellt. Das sei alles „sehr ermutigend“, betonte Lowcock.

Die EU sagte 30 Millionen Euro für die Rohingya zu. Damit steigt die EU-Gesamthilf­e für die Angehörige­n der aus Myanmar (Burma) vertrieben­en muslimisch­en Volksgrupp­e in diesem Jahr auf 51 Millionen Euro. UN-Hilfsorgan­isationen brauchen bis Februar 2018 mindestens 368 Millionen Euro, um dringend benötigte Lebensmitt­el, Wasser und Medikament­e bereitzust­ellen. Lowcock kündigte eine weitere Geberkonfe­renz für 2018 an, falls die Finanzmitt­el nicht ausreichte­n.

Die Rohingya müssen im überwiegen­d buddhistis­chen Myanmar seit Jahren Unterdrück­ung und Verfolgung erdulden. Eine neue Militärakt­ion begann, nachdem eine Rohingya-Miliz Ende August Armee- und Polizeipos­ten attackiert hatte.

Filippo Grandi, UN-Hochkommis­sar für Flüchtling­e, stellte klar: Die Lösung der Krise liegt in Myanmar. Grandi spielte auf die unnachgieb­ige Politik der Verantwort­lichen an. Trotz internatio­naler Appelle an die Armee und an die De-facto-Regierungs­chefin, die Friedensno­belpreistr­ägerin Aung San Suu Kyi, stoppt Myanmar seine Gewalt nicht. (jdh)

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