IV startet Kampagne gegen Populismus
Kapsch kritisiert Sozialpartner scharf
Wien – Mit der neuen Kampagne „Meine Arbeit. Unsere Industrie“will die Industriellenvereinigung (IV) einerseits eine Forderung an die künftige Bundesregierung stellen, andererseits mit der Zivilbevölkerung „einfach und auf Augenhöhe“kommunizieren. Auf der Website dialog.iv.at können sich Menschen mit Fragen zum Thema Wirtschaft an die Interessensvertretung wenden, welche von Experten beantwortet werden.
„Wir sprechen Probleme der Steuer-, Pensions- und Bildungssysteme an. Diese seien teils ineffizient, teils unfair und teils einfach nicht zukunftssicher genug. Auch eine Modernisierung des Arbeitsrechtes mit seinen extrem starren Regeln gehört zu unserer gewünschten Veränderung“, sagt IV-Präsident Georg Kapsch. In Österreich hätten Kompromisse allzu lange viele Schwächen überdeckt. Wenn auch die Kompromissstärke verschwindet, dann wird es für das ganze Land kritisch, gab der IV-Präsident zu bedenken. Ihm zufolge wurde die Kampagne bewusst nach der Nationalratswahl gestartet, damit ein Beitrag zur Sachlichkeit in der Diskussion gesichert sei. Denn Österreich habe ein „veritables Populismusproblem“. Der selektive Umgang mit Informationen spalte die Gesellschaft.
„Immer wiederkehrende Vorwürfe“, die IV wolle die Kollektivverträge abschaffen, dementiert Kapsch heftig. Die Sozialpartner kritisiert er allerdings scharf: „Das Machtkonstrukt der Sozialpartner hat sich zu einem Staat im Staat entwickelt. Interesse an Reformen besteht keines.“(and)