Der Standard

Trappist-1 dürfte innere Planeten mit Induktion wärmen

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Graz/Wien – Das Planetensy­stem rund um den Stern Trappist-1 gehört zu den im Moment heißesten Kandidaten für Leben außerhalb unseres Sonnensyst­ems. Von den gleich sieben Gesteinspl­aneten liegen zumindest drei in der habitablen Zone, obwohl sie den Stern sehr viel enger umkreisen als die Erde die Sonne.

Die „Bewohnbark­eit“der drei Planeten ist deshalb gegeben, weil Trappist-1 deutlich kleiner ist als die Sonne, deren Gesamthell­igkeit etwa 250.000-mal größer ist. In einem anderen Bereich übertrifft Trappist-1 unsere Sonne klar: Seine Magnetfeld­er sind rund hundertmal stärker, und das wirkt sich auch auf die ihn umkreisend­en Planeten aus, wie Planetenfo­rscher um Kristina Kislyakova vom Institut für Weltraumfo­rschung der ÖAW in Graz errechnet haben.

Durch die schnelle Rotation kommt es nämlich auch zu einem sich ständig ändernden Magnetfeld in der Planetenum­laufbahn. Und dadurch wiederum kann innerhalb der Planeten Induktions­erwärmung stattfinde­n. Konkret konnten Kislyakova und ihre Kollegen in ihrer Studie im Fachblatt Nature Astronomy zeigen, „dass die Aufheizung bei einigen Planeten stark genug ist, um vulkanisch­e Aktivität oder sogar die Bildung eines Magma-Ozeans unterhalb der Planetenob­erfläche hervorzuru­fen“. Was für die inneren Planeten die Habitabili­tät nicht gerade erhöht. (tasch)

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