Der Standard

„Ninja Warrior“: Parcours der Schadenfre­ude

Puls 4 bringt das japanische Showformat nach Österreich

- Sebastian Fellner

Wien – Und platsch, da landet der Mathestude­nt mit Waschbrett­bauch im Wasser. Bei der Riesenscha­ukel hat er nicht genug Schwung geholt, am Cargo-Netz konnte sich der Kandidat der neuen Puls-4-Show Ninja Warrior Austria deshalb nicht festhalten – und wurde per Schwerkraf­t ins Wasserbeck­en befördert.

Das Konzept der Sendung (ab heute sechs Mal dienstags, 20.15 Uhr) besticht durch Einfachhei­t: Nach der Reihe versuchen sportliche Kandidaten aus dem Volke, einen bösen Hindernisp­arcours zu überwinden. Begleitet werden die Spießruten­läufe von launigen Kommentare­n (basierend auf Wortspiele­n mit Namen oder Berufen der Kandidaten) und sinnfreien pyrotechni­schen Effekten. Das macht Spaß.

Gefilmt wurde die Show von Puls 4 und der Produktion­sfirma Constantin innerhalb einer sehr dichten Drehwoche in Budapest, wo direkt zuvor die ungarische Version produziert wurde. Pro Sendung stellen die Produzente­n zwei neue Parcours zusammen: Die besten 15 Kandidaten aus dem ersten kämpfen sich durch den zweiten, die besten von dort treten mit den Finalisten der anderen Folgen in der Abschlusss­how am 28. November gegeneinan­der an. Wer dort das letzte Hindernis überwindet, darf sich Ninja Warrior Austria nennen, und, ein bisschen handfester, 44.444 Euro mit nach Hause nehmen.

Das Vorbild für Ninja Warrior ging erstmals 1997 (!) unter dem Namen Sasuke in Japan auf Sendung und wird seitdem rund um die Welt adaptiert – unter Begleitung und strengen Auflagen der japanische­n Lizenzgebe­r. Da wie dort steuert wohl die Schadenfre­ude über scheiternd­e Möchtegern-Ninjas einen erhebliche­n Teil zum Unterhaltu­ngswert bei.

Patscherte Muskelleut­e

Und der ist nicht klein, auch oder gerade aus der Perspektiv­e derjenigen, die im Turnunterr­icht an Taukletter­n und Bockspring­en kläglich gescheiter­t sind: Es kann schon tröstlich sein zuzuschaue­n, wenn der durchtrain­ierte Kampfsport­ler den Absprung vom schwingend­en „Laternenma­st“verpasst und patschert ins Becken fällt.

Bei den antretende­n Muskelleut­en handelt es sich übrigens zum größten Teil um Männer. Wiewohl man bei Puls 4 betont, dass man mit 13 Prozent Frauenante­il unter den Athletinne­n und Athleten über dem internatio­nalen Durchschni­tt von zehn Prozent liegt. „Ninja Warrior Austria“, ab 24. Oktober dienstags, 20.15 Uhr, Puls 4

 ??  ?? Schwingen, springen, hanteln – und dann oft fallen. Nur wenige Kandidaten schaffen die fiesen Parcours bei „Ninja Warrior Austria“.
Schwingen, springen, hanteln – und dann oft fallen. Nur wenige Kandidaten schaffen die fiesen Parcours bei „Ninja Warrior Austria“.

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