Der Standard

LESERSTIMM­EN

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Sprachlos

Betrifft: „Das ist Österreich“von Petra Piuk

der Standard, 21. 10. 2017 Zum ersten Mal seit langer Zeit hat mich ein Artikel so sprachlos zurückgela­ssen wie der obengenann­te von Petra Piuk.

Was will uns die Autorin sagen? Dass eine Ansammlung von Klischees (die im Übrigen alle nicht neu sind!) Österreich am besten beschreibt? Dass sie Österreich nicht mag? Dass wir Leser nach der Lektüre des Artikels beschließe­n sollen, Österreich den Rücken zu kehren, weil seine Bewohner dumpf und praktisch verblödet sind und man daher in diesem Land unmöglich leben kann??

Oder will uns die Autorin sagen, dass sich durch die Wahl etwas verändert hat – dass all diese Klischees (besonders geistlos ist die Verbindung von Eiernocker­ln mit dem „Führer“) erst jetzt wahr geworden sind? Rätsel über Rätsel.

Aber ich glaube, man tut gut daran, sich nicht den Kopf zu zermartern, und legt den Artikel ad acta und weiß jetzt, die mögliche Karriere welcher Autorin man nicht weiter verfolgt. Hannelore Fischer

1140 Wien

Souveränit­ät

Betrifft: „Quereinste­iger: Von wegen Politprofi­s sind besser“von Gottfried Schellmann

der Standard, 23. 10. 2017 Den Bedenken Gottfried Schellmann­s bezüglich parlamenta­rischer Möglichkei­ten zur Budgetkont­rolle ist vollinhalt­lich zuzustimme­n, nicht jedoch seiner Auffassung von Souveränit­ät. Die greift absolut zu kurz.

Es ist ein wichtiges, aber nicht das wichtigste Merkmal der Souveränit­ät, über Einnahmen und Ausgaben selbst bestimmen zu können. Das wichtigste Merkmal staatliche­r Souveränit­ät besteht im alleinigen Hoheitsrec­ht zur Geldschöpf­ung. Im Idealfall unter parlamenta­rischer Kontrolle, also unter Kontrolle des eigentlich­en Souveräns. Dieses Geld erhält seine Funktionsf­ähigkeit durch die Rechtsetzu­ng, dass es das einzige gesetzlich anerkannte Schuldenti­lgungsmitt­el ist.

Erst auf dieser Basis kann sinnvoll über eine Einnahmen-/Ausgabenko­ntrolle gesprochen werden. Das derzeitige Banken-Schuldgeld­system ermöglicht definition­sgemäß keine staatliche Souveränit­ät. Ceterum censeo: Ein Staat darf sich nicht verschulde­n müssen! Günther Hoppenberg­er

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