Der Standard

Volksbegeh­ren für Minderheit­en

Durnwalder und Inzko werben für Bürgerinit­iative

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Wien – Mit einem EU-Volksbegeh­ren kämpfen Europas Minderheit­en für ihr Überleben. „Das ist ein Projekt für die Zukunft. Für ein neues Europa, in dem sich alle Minderheit­en zu Hause fühlen“, sagte der Vorsitzend­e der Föderalist­ischen Union Europäisch­er Volksgrupp­en (FUEV), Lorant Vincze, am Montag in Wien. Auch in Österreich gibt es prominente Unterstütz­ung, etwa durch Willi Resetarits und Martin Kušej.

Das Ziel der Initiative, die bis April eine Million Unterschri­ften sammeln will: den rund 50 Millionen Angehörige­n ethnischer Minderheit­en in Europa das Überleben zu sichern, etwa durch Mindestrec­hte im Bildungsbe­reich. In Österreich müssen 13.500 Unterschri­ften gesammelt werden, damit die Initiative gültig ist.

„Wenn man einmal gestorben ist, muss man lang warten, bis man wieder auferstehe­n kann“, sagte der Südtiroler Altlandesh­auptmann Luis Durnwalder bei der Pressekonf­erenz der Pro- ponenten des „Minority Safe Pack“in Wien. 63 der 90 Sprachen in Europa seien „staatenlos“, würden also von der EU nicht als Amtssprach­e anerkannt. Dazu zähle etwa auch Katalanisc­h, das von sechs Millionen Menschen gesprochen werde.

„Es hat schon etwas von einem verrückten Vorhaben“, sagte die Leiterin des Österreich-Komitees der Initiative, Gabriela NovakKaral­l. Die Volksgrupp­en allein werden die Hürde nicht nehmen können, deshalb rief die Burgenland­kroatin die Mehrheitsb­evölkerung zur Unterstütz­ung auf.

„50 Millionen Minderheit­enangehöri­ge leben in Europa. Diese Minderheit­en hatten bisher keine Stimme“, betonte der internatio­nale Bosnien-Beauftragt­e Valentin Inzko. Der Vorsitzend­e des Rates der Kärntner Slowenen verwies auf zahlreiche Minderheit­enangehöri­ge, die in Österreich „ihren Beitrag geleistet“hätten und nun „hoffen, dass wir etwas zurückbeko­mmen“. (APA)

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