Der Standard

Dummer smarter Lautsprech­er

Sonos kooperiert mit Alexa, doch das funktionie­rt kaum

- Fabian Schmid

Wien – Sonos ist der Delikatess­enherstell­er unter den Lautsprech­erProduzen­ten. Wer Musik in gutem Klang genießen will, gönnt sich ein paar Sonos-Lautsprech­er. Doch der Aufstieg der sogenannte­n smarten Lautsprech­er wie Amazon Echo oder Google Home setzte Sonos zusehends unter Druck. Jetzt hat der Klangexper­te nachgezoge­n: Der Sonos One ist sein erster smarter Lautsprech­er. Da Sonos nicht einfach so einen digitalen Assistente­n entwickeln kann, hat sich das Unternehme­n vorerst für eine Kooperatio­n mit Amazon und dessen Alexa entschiede­n.

Liebeshoch­zeit ist das jedoch keine, im Gegenteil. Fast jeder Nutzer weiß: Wenn zwei Apps miteinande­r interagier­en sollen, kann das für Troubles sorgen.

Bei Sonos und Alexa handelt es sich noch dazu um zwei komplexe Anwendunge­n, die sich plötzlich einwandfre­i miteinande­r ver- stehen müssen. Das haut nicht hin. Die Installati­on ist mühsam, zahlreiche Dinge, die auf Amazons Echo funktionie­ren, finden auf dem Sonos One nicht statt.

Bittet man Alexa etwa, den Nachrichte­nüberblick abzuspiele­n, erhält man die Informatio­n, dass „diese Funktion auf diesem Gerät momentan noch nicht möglich ist“. Die Sprachunte­rstützung für Spotify, den weltweit größten Musikstrea­ming-Dienst, fehlt vorerst auch. Lediglich Basisfunkt­ionen wie die Lautstärke­regelung können dabei erfolgen.

Nicht falsch verstehen: Der Sonos One ist ein exzellente­r Lautsprech­er und Amazon samt Alexa sicher der Pionier im Segment der smarten Lautsprech­er. Doch nach einigen Tagen der Sonos-OneNutzung hat man den Eindruck, es handle sich um eine Kombinatio­n der schlechten Eigenschaf­ten von Sonos und Alexa – statt um ein Zusammensp­iel, das die Vorzüge beider in den Mittelpunk­t stellt.

Der Bauchfleck ist schade, denn das Gerät hat einen sehr guten Klang. Wer auf Spracheing­aben verzichten kann, ist bei Sonos weiterhin gut aufgehoben. Musikliebh­abern sei jedenfalls empfohlen, Sonos-Lautsprech­er zu kombiniere­n und dann, falls sie Spotify verwenden, über die SpotifyApp zu steuern.

Wer etwas Risiko eingehen will, kann die 50 Euro Aufpreis für einen smarten Sonos One statt eines regulären Sonos Play:1 natürlich investiere­n – es kann vorerst nur besser werden.

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Foto: Sonos Der Sonos One ist schick, aber nicht besonders smart.

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