Dummer smarter Lautsprecher
Sonos kooperiert mit Alexa, doch das funktioniert kaum
Wien – Sonos ist der Delikatessenhersteller unter den LautsprecherProduzenten. Wer Musik in gutem Klang genießen will, gönnt sich ein paar Sonos-Lautsprecher. Doch der Aufstieg der sogenannten smarten Lautsprecher wie Amazon Echo oder Google Home setzte Sonos zusehends unter Druck. Jetzt hat der Klangexperte nachgezogen: Der Sonos One ist sein erster smarter Lautsprecher. Da Sonos nicht einfach so einen digitalen Assistenten entwickeln kann, hat sich das Unternehmen vorerst für eine Kooperation mit Amazon und dessen Alexa entschieden.
Liebeshochzeit ist das jedoch keine, im Gegenteil. Fast jeder Nutzer weiß: Wenn zwei Apps miteinander interagieren sollen, kann das für Troubles sorgen.
Bei Sonos und Alexa handelt es sich noch dazu um zwei komplexe Anwendungen, die sich plötzlich einwandfrei miteinander ver- stehen müssen. Das haut nicht hin. Die Installation ist mühsam, zahlreiche Dinge, die auf Amazons Echo funktionieren, finden auf dem Sonos One nicht statt.
Bittet man Alexa etwa, den Nachrichtenüberblick abzuspielen, erhält man die Information, dass „diese Funktion auf diesem Gerät momentan noch nicht möglich ist“. Die Sprachunterstützung für Spotify, den weltweit größten Musikstreaming-Dienst, fehlt vorerst auch. Lediglich Basisfunktionen wie die Lautstärkeregelung können dabei erfolgen.
Nicht falsch verstehen: Der Sonos One ist ein exzellenter Lautsprecher und Amazon samt Alexa sicher der Pionier im Segment der smarten Lautsprecher. Doch nach einigen Tagen der Sonos-OneNutzung hat man den Eindruck, es handle sich um eine Kombination der schlechten Eigenschaften von Sonos und Alexa – statt um ein Zusammenspiel, das die Vorzüge beider in den Mittelpunkt stellt.
Der Bauchfleck ist schade, denn das Gerät hat einen sehr guten Klang. Wer auf Spracheingaben verzichten kann, ist bei Sonos weiterhin gut aufgehoben. Musikliebhabern sei jedenfalls empfohlen, Sonos-Lautsprecher zu kombinieren und dann, falls sie Spotify verwenden, über die SpotifyApp zu steuern.
Wer etwas Risiko eingehen will, kann die 50 Euro Aufpreis für einen smarten Sonos One statt eines regulären Sonos Play:1 natürlich investieren – es kann vorerst nur besser werden.