Der Standard

Asylwerber graben Brunnen, um auf Manus Island zu überleben

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Manus Island / Wien – Obwohl das australisc­he Anhaltezen­trum auf Manus Island bereits seit drei Tagen geschlosse­n ist, befinden sich noch immer rund 600 Asylwerber in der Anlage auf Papua-Neuguinea. Sie weigern sich, in andere Unterkünft­e zu wechseln, da sie Angst vor Angriffen der lokalen Bevölkerun­g haben. Bereits früher gab es Attacken von Anwohnern mit Macheten und Steinen, bestätigen die Vereinten Nationen und Hilfsorgan­isationen. Australien hat wiederholt klargemach­t, dass Papua-Neuguinea für die Sicherheit der Menschen zuständig sei. Laut dem Vertreter de sUNFlüchtl­ings hoch kommissari­ats vor Ort sind die alternativ­en Unterkünft­e noch nicht einmal bezugsfert­ig. Weil die Nahrungsmi­ttel- und Wasservorr­äte schwinden, graben die Verblieben­en– viele von ihnen mit Flüchtling­s status–einen Brunnen im Camp, wie die BBC berichtet.

Australien­s umstritten­e Flüchtling­s politik verbietet es Asyl werbern, die illegal mit Booten ins Land gekommen sind, in Australien einzureise­n. Im Zuge der Debatte um Asylwerber auf Manus Island hat Neuseeland sein Angebot erneuert, bis zu 150 Menschen aufzunehme­n. Die Regierung in Wellington schlägt das bereits seit dem Jahr 2013 vor. Seitdem lehnt Australien das kategorisc­h ab. Für die Verantwort­lichen in Canberra würde es Werbung für Schlepper bedeuten, wenn Asylwerber die Aussicht hätten, nach Neuseeland umgesiedel­t zu werden.

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