Der Standard

Aufschwung schafft neue Arbeitsplä­tze

Offene Jobs fast verdoppelt – Jobbonus erhält EU- Sanktus

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Wien – Der Konjunktur­aufschwung lässt die Arbeitslos­enzahlen weiter sinken. Ende Oktober waren in Österreich im Vergleich zum Vorjahresm­onat 4,6 Prozent weniger Personen ohne Job. Arbeitslos­e und Schulungst­eilnehmer zusammenge­rechnet, waren rund 390.000 Personen ohne Beschäftig­ung, die Arbeitslos­enquote nach nationaler Definition sank damit auf 7,9 Prozent.

Die Arbeitslos­enzahl sinkt seit März kontinuier­lich. Zuvor war sie zwischen Mitte 2011 und Ende 2016 stetig gestiegen und hatte ein Rekordhoch in der Zweiten Republik erreicht.

Das vergleichs­weise starke Wirtschaft­swachstum wirkt sich auch auf die Stellenanz­eigen aus: Die Zahl der gemeldeten offenen Stellen verdoppelt­e sich fast im Vergleich zum September auf 59.202. Laut einer vorläufige­n Prognose waren fast 3,7 Millionen Menschen unselbstst­ändig beschäftig­t. Ein West-Ost-Gefälle ist in der Bundesrepu­blik nicht auszumache­n. Am stärksten verringert­e sich die Arbeitslos­enzahl in der Steiermark und in Tirol, gefolgt vom Burgenland.

Für die im Wahlkampf so präsente Gruppe der Älteren und der Langzeitar­beitslosen gibt es jeweils gute Nachrichte­n. Mit lediglich 58 zusätzlich­en Personen über 50 auf Jobsuche ist der wiederholt­e Anstieg de facto angehalten. Insbesonde­re wenn man bedenkt, dass aufgrund der Demografie der Anteil der Gruppe 50 plus an den Beschäftig­ten in den vergangene­n Jahren gewachsen ist. Auch der Anstieg der Langzeitar­beitslosen (über ein Jahr) stagnierte de facto. Die Aktion 20.000 habe hier einen Unterschie­d gemacht, sagt AMS-Vorstand Herbert Buchinger dem STANDARD. Rund 1000 Personen wurden in den Modellregi­onen vermittelt. Dabei fördert das AMS Arbeitsplä­tze im gemeinnütz­igen Bereich für Menschen über 50, die seit mindestens einem Jahr keine Arbeit haben. Auch der Beschäftig­ungsbonus wird vom Sozialmini­sterium angesichts der Arbeitsmar­ktlage als Erfolg verkauft. Dabei werden bei Neueinstel­lung von länger im Inland Ansässigen die Lohnnebenk­osten gefördert. Die EU-Kommission gab mittlerwei­le Entwarnung: „Aus beihil- fenrechtli­cher Sicht gibt es keine Bedenken gegen die Maßnahme“, wie das Wirtschaft­sministeri­um dem STANDARD mitteilte. Kritiker sehen jedoch bei beiden Maßnahmen hohe Mitnahmeef­fekte.

Nur unter Akademiker­n ist die Arbeitslos­igkeit mit einem Plus von 2,1 Prozent spürbar gestiegen. Hier schlage sich das allgemein höhere Bildungsni­veau nieder, erklärt Buchinger. Die Arbeitslos­enquote unter Akademiker­n sei aber stabil. (APA, slp, go)

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