So sollen russische Agenten die US-Wahl manipuliert haben
US-Kongress zeigt Werbeanzeigen auf Facebook
– Mehr als 126 Millionen US-Bürger könnten die Anzeigen auf Facebook oder Instagram gesehen haben: Es geht um jene Werbebeiträge, die laut US-Geheimdiensten und IT-Konzernen im Zuge der US-Wahl durch russische Agenten gebucht wurden. Abgeordnete der Demokraten haben nun gut ein Dutzend derartiger Anzeigen veröffentlicht. Insgesamt soll Facebook mehr als 3000 Sujets an die zwei Untersuchungsausschüsse des Kongresses übermittelt haben. Mit ihnen wurde zielgruppengerecht polarisiert: Politisch links eingestellte Personen wurden etwa aufgefordert, gegen die US-Polizeigewalt zu protestieren, während rechtskonservative Personen Meldungen erhielten, dass schwarze Aktivisten einen Polizisten erschos- sen hätten. In mindestens einem Fall sollen russische Werbeanzeigen sowohl zu einer Demonstration als auch zu deren Gegendemonstration geführt haben. Die präsentierten Sujets zeigen, dass ihre Ersteller ein detailliertes Wissen über die politische Landschaft und etwaige Konfliktfelder in den USA hatten. Viele Beiträge lassen sich auf die sogenannte „Trollfabrik“in St. Petersburg zurückführen, die von einem Vertrauten des russischen Präsidenten Wladimir Putin ins Leben gerufen worden ist. Die russische Regierung hatte die Propagandamaschinerie ins Leben gerufen, um Oppositionelle zu diffamieren. Bei der USWahl sollen diese Methoden nun erstmals großflächig in einem Nato-Mitgliedsland zur Anwendung gekommen sein.