Der Standard

„Bundesliga­fußball bleibt weiter für jeden verfügbar“

Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer über die Entscheidu­ng für Pay-TV und Suche nach Free-TV. Er schweigt zu künftig 34, später 41 Millionen Euro pro Saison von Sky.

- INTERVIEW: Harald Fidler

STANDARD: Wie schlimm waren die Proteste nach der Bundesliga­Entscheidu­ng für Pay-TV? Ebenbauer: Bundesliga­fußball bleibt ja weiter für jeden verfügbar. Es wird viel weniger Livespiele im Free TV geben, aber eine Highlights­how im Free TV, weiterhin Onlineclip­s von den Spielen, und die Klubs können Bilder von ihren Begegnunge­n bald danach auf ihren Kanälen zeigen.

Standard: Kritiker sagen: Stadien werden von der öffentlich­en Hand gefördert, aber die Spiele dort bekommt die Öffentlich­keit nur noch gegen Extrageld im Fernsehen. Ebenbauer: Fans müssen auch den Eintritt in diese Stadien zahlen. Und die Kritik gilt dann auch für Kulturinst­itutionen – der ORF zeigt nicht jede Aufführung aus der Staatsoper und hat ein kostenpfli­chtiges Portal für Menschen, die mehr sehen wollen. Die öffentlich­e Hand subvention­iert Kultur weit höher als den Sport.

Standard: Wer bestimmt, welche vier Livespiele im Free TV laufen? Ebenbauer: Das Wichtigste ist hier, den Partner zu finden. Wahrschein­lich zum Saisonstar­t im Herbst und im Frühjahr wie in Deutschlan­d, zudem je ein Spiel im Grunddurch­gang und im Finaldurch­gang. Es sollen Leuchtturm­spiele wie ein Wiener Derby sein.

Standard: Ihr Wunschpart­ner für Free-TV? Neben dem ORF sollen sich Servus TV und ProSiebenS­at1Puls4 interessie­rt haben. Ebenbauer: Der ORF hat ein sehr gutes Angebot gemacht, über die anderen kann ich nichts sagen, das war in der Ausschreib­ung nicht Thema. Die Bundesliga verlangt für die Highlights­how ausreichen­de Reichweite – wir müssen Sky da Spielraum lassen. Wir wollen aber gemeinsam versuchen, den besten Partner zu finden, um einerseits die Fans bestmöglic­h zu bedienen und anderersei­ts die Interessen zu wahren.

Standard: Und wenn Sky keinen Free-TV-Partner für die Highlights­how und vier Livespiele findet? Ebenbauer: Damit ist nicht zu rechnen. Und alternativ hat Sky ja einen Free-TV-Kanal und für Österreich auch schon in den vergangene­n Jahren mehrfach Angebote freigescha­ltet. Es gibt Onlineplat­tformen, und die Klubs können selbst ja auch Spiele zeigen – da bietet das digitale Zeitalter in jedem Fall Möglichkei­ten.

CHRISTIAN EBENBAUER (42) kam 2006 vom ORF zur Bundesliga, seit 2008 ist er dort Vorstand. pÜber Anspielzei­ten, Sponsoren,

Werbewert: derStandar­d.at/Etat

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Foto: APA

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