Nachbarn erschossen: Schon 2011 mit Waffengewalt gedroht
Graz/Stiwoll – Eine Woche nach den tödlichen Schüssen von Stiwoll in der Steiermark hat das Bundeskriminalamt am Sonntag den mutmaßlichen Doppelmörder Friedrich Felzmann auf die offizielle Fahndungsliste der meistgesuchten Personen Österreichs gesetzt. Die Bevölkerung wurde von dem 66-Jährigen gewarnt: „Er könnte bewaffnet sein.“Der Großeinsatz rund um Stiwoll werde nach der bisher erfolglosen Suche in den Wäldern umgestellt, hieß es bei der Polizei.
Das Landesgericht für Strafsachen in Graz gab bekannt, dass der Verdächtige, der zwei Nachbarn möglicherweise wegen eines Wegestreites erschossen und eine weitere Person angeschossen haben soll, bereits im Jahr 2011 mit Waffengewalt gedroht habe. In einer E-Mail ans Justizministerium habe Felzmann wegen „Fehlleistungen von Richterinnen“mit dem „Weg zur Waffe“gedroht.
2012 brachte die Staatsanwaltschaft Graz dann einen Strafantrag wegen Beleidigung einer Behörde ein, damals ging es um Flugzettel gegen das Bezirksgericht Frohnleiten. 2014 wurde Felzmann wegen übler Nachrede gegenüber Richtern angezeigt, und im Mai 2017 folgte ein neuer Strafantrag wegen versuchter Nötigung in einem Exekutionsverfahren.
Alle Strafanträge wurden zurückgezogen, weil der Steirer laut Gutachten zum Tatzeitpunkt zurechnungsunfähig war. Unterbringung in einer Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher sei nicht möglich gewesen, weil das nur bei Straftaten mit einer ein Jahr übersteigenden Freiheitsstrafe infrage kommt. (APA, simo) pbmi. gv.at/Fahndung