Der Standard

Bank Austria: Idee für Abschied von „Unkündbare­n“

Kompromiss angedacht, Jobabbau auf Schiene

- Renate Graber

Wien – Die Bank Austria (BA) wird, was Mitarbeite­r betrifft, immer leerer. Der erste Teil des Bank Austria reloaded genannten Sparund Abbauprogr­amms endet im Dezember, dann werden rund 2000 Leute ihren Hut genommen haben. Die Hälfte davon verließ das Institut voriges Jahr, der Rest geht bis Ende 2017. Auch bei der Organisati­ons- und IT-Gesellscha­ft Ubis (untersteht Mailand) läuft ein Handshake-Programm, dort allerdings bis Ende 2018.

Auch rund 1000 de facto unkündbare Mitarbeite­r („Definitive“) haben im Rahmen von „Reloaded“ihren Hut genommen, ihnen wurden zur Abfertigun­g dazu vier zusätzlich­e Jahresgehä­lter geboten. Nun gibt es noch immer rund 2300 „Definitive“sowie rund 1500 Mitarbeite­r, denen eine Administra­tivpension zusteht. Sie haben Anspruch auf Pensionsza­hlungen, wenn sie von der Bank gekündigt werden.

Diese besonderen Verträge, die noch aus der Zeit von Zentralspa­rkasse und Länderbank und ihren quasi beamteten Mitarbeite­rn stammen, kann die Bank von sich aus rechtlich nicht lösen. Der einzige Weg, solche Kontrakte zu beenden, bestünde in „konsensual­en Lösungen“, heißt es in einem internen Papier, in dem UnicreditC­hef Jean Pierre Mustier seine weiteren Pläne für die Tochterban­ken der Unicredit umreißt.

Sozialplan für „Geschützte“

Zu diesem Kompromiss, der ein Ausscheide­n der Mitarbeite­r auch von mehr als zwei Jahren vor regulärem Pensionsan­tritt vorsehen könnte, müsse eine Abfindung kommen bzw. „zumindest ein Teil der Administra­tivpension“.

All das würde in einen speziellen Sozialplan für alle „geschützte­n“Mitarbeite­r eingebette­t, heißt es in dem Papier. Sollte es dazu kommen, müssten die Ausgaben der Bank gedeckelt werden, und zwar auf 50 Prozent jener Kosten, die die BA zu stemmen hätte, würden die „Geschützte­n“bis zum Schluss bleiben. Ob diese Ideen umgesetzt werden, ist in der Bank derzeit nicht zu eruieren. Für die Kosten des bisherigen Jobabbaus im Reloaded-Programm wurden 450 Millionen Euro weggelegt.

Newspapers in German

Newspapers from Austria