Nationalbank: Ringen um Sozialleistung
Zusatzversicherung soll neu ausgeschrieben werden
Wien – In der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) wird seit Monaten um eine Sozialleistung der Banker gerungen – und zwar geht es um jene Krankenzusatzversicherung, der alle Mitarbeiter beitreten können. Versicherte können bei einem Krankenhausaufenthalt Sonderklasseleistungen beanspruchen; die Prämien, die Aktive zu leisten haben, werden zu zwei Dritteln vom Arbeitgeber bezahlt. Familien können günstig mitversichert werden.
Allerdings treten der Gruppenversicherung seit ein paar Jahren immer weniger Notenbanker bei, was die Angelegenheit für Versicherer (Vienna Insurance Group; auch Uniqa ist dem Vernehmen nach im Hintergrund dabei) und Versicherte verteuert.
Streit über Ausschreibung
Um das zu ändern, sollen die Bedingungen attraktiver gestaltet werden. Genau da spießt sich die Sache aber, denn in der OeNB wird darüber gestritten, ob die Zusatzversicherung neu ausgeschrieben werden soll beziehungsweise muss. Das ist dann der Fall, wenn die Vertragsänderungen „wesentlich“sind. Zentralbetriebsrat und Direktorium sind mit der Frage befasst, das Führungsgremium unter Gouverneur Ewald Nowotny hat auch einen Berater zugezogen. Der Betriebsrat ist gegen eine neue Ausschreibung, wie es heißt.
Insgesamt sind von der Debatte rund 3000 Zusatzversicherte betroffen, die Nationalbank lässt für die Prämien im Jahr rund vier Millionen Euro springen. Somit ist die Zusatzversicherung die teuerste Sozialleistung der OeNB.
Auch OeNB-Pensionisten können sich versichern; bei ihnen hängt die Prämiensubvention vom Dienstalter ab. Die Beiträge von Exbankern der Dienstbestimmungen DB 1 und 2 (lief 1997 aus) trägt die OeNB ebenfalls zu zwei Dritteln, Pensionisten ab DB 3 werden nicht unterstützt.
Die zweithöchsten Zuschüsse von zuletzt rund drei Millionen Euro bekam übrigens lange die Messe (Kantine). Seit die Menüpreise auf 3,50 Euro erhöht wurden, hat sich der Zuschuss reduziert. (gra)