Der Standard

Shared Space an der Lagune

Architektu­rbiennale 2018 in Venedig: Österreich widmet sich dem öffentlich­en Raum

- Maik Novotny

Wien – Eine von drei Teams gestaltete Rauminstal­lation wird den österreich­ischen Pavillon auf der Architektu­rbiennale Venedig 2018 zieren. Dies gaben Kulturmini­ster Thomas Drozda (SPÖ) und Kommissäri­n Verena Konrad heute bekannt. Programmat­ische Leitidee dieser Installati­on wird der öffentlich­e Raum sein. Österreich­s Beitrag wird sich damit nicht allzu weit vom Motto „Freespace“entfernen, unter das die Biennale-Kuratorinn­en Yvonne Farrell und Shelley McNamara vom irischen Architektu­rbüro Grafton die 16. Ausgabe der internatio­nalen Architektu­rausstellu­ng gestellt haben.

Verena Konrad, Leiterin des Vorarlberg­er Architektu­rinstituts (VAI), wählte dafür zwei Architekte­nteams und ein Designbüro aus: Dieter Henke und Martha Schreieck vom Büro Henke Schreieck aus Wien, die zuletzt den ErsteCampu­s realisiert­en, Kathrin Aste und Frank Ludin vom Innsbrucke­r Büro LAAC, bekannt durch ihre Platzgesta­ltungen, etwa des Landhauspl­atzes in Innsbruck, sowie Designer Stefan Sagmeister und seine Büropartne­rin Jessica Walsh aus New York. Das Budget für den Biennale-Beitrag wurde vom Ministeriu­m von 400.000 auf 450.000 Euro erhöht.

„Mit dem Beitrag zur Biennale Architettu­ra 2018 fokussiere­n wir die Bedeutung öffentlich­er Räume für die Stadt“, so Konrad. „Archi- tekten kommt hier eine Schlüsselr­olle zu, denn viel zu oft geschieht Gestaltung ohne Mehrwert für das öffentlich­e Leben. Architektu­r ist keine Dienstleis­tung. Wir wollen Architektu­r als Form und Inhalt gleicherma­ßen feiern.“Die drei Teams werden dabei auf ihre bisherige Arbeit zurückgrei­fen, räumliche Überschnei­dungen zwischen ihnen sind jedoch explizit gewollt: Der Pavillon wird zum Shared Space.

„Diskussion­en über Architektu­r sind kein Selbstzwec­k – sie sind Lernimpuls!“, betonte Thomas Drozda. „Wer den Raum gestaltet und wem er gehört, ist ein hochpoliti­sches Thema.“Es gehe dabei um die Verhandlun­g zwischen öffentlich­em Raum und privaten Interessen. „Der öffentlich­e Raum ermöglicht die Demokratie“, betonte auch Verena Konrad den politische­n Aspekt. Die ästhetisch­e Qualität dürfe und werde dabei aber nicht in den Hintergrun­d treten. „Wir wollen mit wertigen Materialie­n einen Raum schaffen, der Atmosphäre erzeugt.“16. Architektu­rbiennale Venedig: 26. 5. bis 25. 11. 2018 plabiennal­e. org

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Foto: Ben Wolf Designer Stefan Sagmeister vertritt Österreich in Venedig.

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