McMakler will Markt aufmischen
Deutscher Billiganbieter startet mit Büro in Wien, weitere Städte sollen bald folgen
Wien – Mitte 2015 wurde in Berlin McMakler gegründet, Anlass dafür war die Einführung des Bestellerprinzips in Deutschland. Seither mischt man dort mit Kampfpreisen den Markt auf und ist mittlerweile in 50 Städten mit insgesamt 112 Maklern vertreten.
Nun wollen die Gründer Hanno Heintzenberg und Lukas Pieczonka expandieren. 16 Millionen Euro holten sie sich dafür vor wenigen Wochen von Investoren, zum ersten Auslandsmarkt wurde Österreich erkoren. Nach Ansicht Heintzenbergs herrscht hier nämlich „eine Situation wie in Deutschland vor Juni 2015: Kein Bestellerprinzip, die Provision zahlt üblicherweise der Mieter.“McMakler wird in Wien deshalb mit Festpreisen in den Markt gehen, die zwischen 498 Euro (für eine Mietwohnung bis 1200 Euro Netto-Kaltmiete) und 1498 Euro liegen werden.
Solange es in Österreich kein Bestellerprinzip gibt, werden sich die Vermieter aussuchen können, ob sie selbst zahlen „und damit ihr Angebot attraktiver machen wollen“, oder ob der Mieter zahlen soll, sagt Heintzenberg zum Standard. Mit dieser Strategie zielt man klar auf Folgegeschäfte mit Kauftransaktionen ab, gibt Heintzenberg zu. „Die Vermietung ist ein Deckungsbeitrag, aber sicher nicht das, wo- mit wir unser Geld verdienen werden.“Bei Kauftransaktionen soll dann wiederum auf die Provision des Verkäufers verzichtet werden, womit man „deutlich günstiger als der klassische österreichische Makler“sein werde.
Ein Büro im achten Bezirk ist schon in Betrieb, es wird von Jakob Cerbe geleitet, einem gebürtigen Österreicher, der von Beginn an bei McMakler in Berlin tätig war. Als Ziel für 2018 in Österreich gibt Heintzenberg bescheiden „Fuß fassen“an – und macht gleichzeitig klar, dass man bis Jahresende „in den fünf größten Städten“aktiv sein will. Weitere Länder, etwa die Schweiz, sollen folgen. (mapu)