Der Standard

Kleinste Weinernte seit Jahrzehnte­n

In Italien ist auch die Produktion von Olivenöl und Honig drastisch zurückgega­ngen

- Thesy Kness-Bastaroli aus Mailand

Das Wetter hat nicht nur den Weinbauern in den vergangene­n Monaten arg mitgespiel­t. Fröste und dann die lange Trockenper­iode im Sommer sowie Gewitter und Hagel im Herbst haben dazu geführt, dass Italiens Weinernte 2017 gegenüber dem Vorjahr um ein Viertel zurückgefa­llen ist.

Laut dem Landwirtsc­haftsverba­nd Coldiretti hat nicht nur der Wein gelitten. Die Produktion von Honig hat sich auf zehn Millionen Kilogramm nahezu halbiert. Und die Produktion von Olivenöl ist infolge der schwachen Ernteergeb­nisse um elf Prozent gesunken.

Auch der Obstanbau blickt auf ein Katastroph­enjahr zurück. So ergab die Apfelernte mit 1,76 Millionen Tonnen 23 Prozent weniger als im Vorjahr. Insbesonde­re in der Region Trentino-Südtirol ging die Ernte um 30 bis 50 Prozent zurück, bei manchen Sorten gar um bis zu 80 Prozent.

Auch wenn Italien der größte Weinproduz­ent Europas bleibt, war die heurige Weinernte miserabel. Insgesamt wurden 40 Millionen Hektoliter geerntet, gut ein Viertel weniger als im Vorjahr.

Vor allem bei Qualitätsw­einen war der Mengenverl­ust groß, wenn auch nicht überall gleich hoch. In den süditalien­ischen Regionen Apulien und Sizilien sowie in Mittelital­ien (Umbrien, Toskana) werden Rückgänge um bis zu 40 Prozent verzeichne­t. In der Lombardei meldet man 25 Prozent, im Piemont und in Venetien 15 Prozent und in Südtirol zehn Prozent Rückgang. Die einzige Region mit einem Plus ist Kampanien mit einer um fünf Prozent verbessert­en Weinernte.

Italiens Winzer stehen mit dem Ernterückg­ang nicht allein da. „Europaweit scheint sich heuer die kleinste Ernte seit 2000 abzuzeichn­en“, heißt es bei Coldiretti. Mit 146 Millionen Hektoliter­n werde die Menge um 14 Prozent geringer ausfallen als 2016. serte Eigenschaf­ten, zum Beispiel Gewichtsre­duktion bei Ein- und Mehrwegfla­schen.

Standard: Die Mehrwegfla­schen haben dickere Wandstärke­n ... Reiter: ... weil eine Mehrwegfla­sche 30-, 40-, 50-mal in Umlauf gebracht wird. Das muss ein Glasbehält­er erst einmal aushalten.

Standard: Welche Rolle spielt die Digitalisi­erung bei Vetropack? Reiter: In der Prozessket­te eine große. Wir sind stark betroffen, weil jede Form der Digitalisi­erung auch in unseren Maschinen Niederschl­ag findet. Wir brauchen hochqualif­izierte Mitarbeite­r, die in der Lage sind, die Maschinen zu programmie­ren, Prozesse zu verstehen und zu bewerten.

Standard: Neue Berufsbild­er? Reiter: Es ist uns in Österreich gelungen, den sogenannte­n Glasverfah­renstechni­ker zu etablieren – ein Berufsbild, das es bisher nicht gab. Wir starten nächstes Jahr mit acht Lehrlingen. Die theoretisc­he Ausbildung wird in Kramsach, Tirol, stattfinde­n. Für die Mitarbeite­nden wird es durch die Digitalisi­erung anspruchsv­oller und für uns schwierige­r, die richtigen Leute zu bekommen.

Standard: War das die Motivation, die benötigten qualifizie­rten Mitarbeite­r hausintern auszubilde­n? Reiter: Zweifelsoh­ne. Wir haben vor fünf Jahren begonnen, eine Lehrausbil­dung aufzubauen. Inzwischen gibt es eine eigene Lehrwerkst­att mit 24 Lehrlingen in ver-

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