Der Standard

Marcel Hirscher erwischte drei Monate nach seinem Knöchelbru­ch im Slalom von Levi nach starkem ersten Lauf als 17. einen akzeptable­n Saisonauft­akt. Felix Neureuther siegte. Österreich­s Skifahrt enttäuscht­e in Finnland.

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Levi/Wien – Der Verdacht der Kollegen hat sich bestätigt. Tritt Marcel Hirscher zu einem Rennen an, dann ist er auch konkurrenz­fähig. Der Salzburger landete im Slalom von Levi, dem ersten Saisonwelt­cuprennen der Herren, auf dem 17. Rang und war danach mit den Erreichten zufrieden. Der Sieg nördlich des Polarkreis­es ging am finnischen Vatertag an Jungvater Felix Neureuther, der das gewonnene Rentier in Anlehnung an seine Tochter Matilda Mati taufte.

Der 33-jährige Deutsche setzte sich bei seinem 13. Weltcupsie­g vor dem Norweger Henrik Kristoffer­sen und dem Schweden Mattias Hargin durch. Die Österreich­er enttäuscht­en noch mehr als am Vortag die Österreich­erinnen, die beim Sieg der Slowakin Petra Vlhova immerhin Stephanie Brunner auf Rang acht und also eine der Ihren unter die besten zehn gebracht hatten. Marco Schwarz landete als Bester des nominell starken Slalomteam­s vor Michael Matt an 13. Stelle. Hirscher hatte in einem Rennen der knappen Abstände als 17. nur 1,32 Sekunden Rückstand.

Nach seinem im August auf dem Mölltaler Gletscher erlittenen Knöchelbru­ch hatten dem sechsfache­n Gesamtwelt­cupsieger ein paar Trainingst­age auf Schnee genügt, um gleich im ersten Rennen ordentlich zu punkten. „Passt schon mega. Das hätte bei normaler Vorbereitu­ng genauso laufen können“, sagte der 28-Jährige, der nach viertbeste­r Zeit im ersten Durchgang sogar das Podest in Reichweite gehabt hatte.

„Ich denke, damit bist du im zweiten Lauf dabei“, hatte Kristoffer­sen im Zielraum zu Hirscher gesagt. „Ich habe mit Marcel absolut gerechnet. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie es ist, nach einer Verletzung mit eigentlich keinem Training an den Start zu gehen. Man kann trotzdem schnell sein. Wenn es der Marcel nicht kann, wer dann“, sagte Neureuther.

Hirscher haderte nach Lauf eins mit einem Fehler im oberen Teil, sonst habe er den Ski „richtig runtergedr­ückt“. Es gehe nur über die Attacke, denn mit Gefühl könne er derzeit nichts gutmachen. „Herunten ging mir auch die Kraft aus, Die erste Slalomsieg­erin der Saison: Petra Vlhova. da merke ich schon, dass mir die Skikonditi­on extrem fehlt.“Im Finale wurde die mitgenomme­ne Piste zur Bewährungs­probe für den maroden Fuß. „Das war dann eine Nummer zu schwer für mich. Die Watschn vom zweiten tut auch gut, das heißt Motivation und volle Kraft nach vorne. Das Wichtigste war, dabei zu sein und zu sehen, wo steht man, wo ist man.“Österreich­s Sportdirek­tor Hans Pum sprach von einem „mehr als geglückten Comeback. Man sieht, was für eine außergewöh­nliche Klasse er hat.“Wenn die Leitfigur des Teams wieder dabei sei, sei das für die Mannschaft wichtig.

Schwarz und der Vorjahresz­weite Matt nützten gute Ausgangspo­sitionen nicht, der nach einer Verletzung zurückgeke­hrte Christian Hirschbühl wurde 20., Marc Digruber und Manuel Feller schieden im zweiten Durchgang aus. „Der Speed passt“, sagte Feller, der im Finale flott unterwegs gewesen war.

Fortgesetz­t wird der Weltcup in Übersee. Die Herren fahren am 25./26. November in Lake Louise, Kanada, Abfahrt und Super-G. Die Damen gastieren in Killington, USA, wo die Slalomzwei­te von Levi, Mikaela Shiffrin, in Riesentorl­auf und Slalom Heimsiege plant. (APA, red) Der erste Slalomsieg­er der Saison: Felix Neureuther.

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