Der Standard

El Matador und die Himmelblau­en

Uruguay mit Star Cavani und Erfolgstra­iner Tabárez am Dienstag zum Foda-Debüt im Happel- Stadion

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Wien – Zweimal Weltmeiste­r, zweimal Olympiasie­ger, 15-facher Kontinenta­lchampion, Weltmeiste­r der Weltmeiste­r beim Mondalito genannten Turnier aller ehemaligen Titelträge­r 1980/81 – der Gegner beim Debüt von Franco Foda als Trainer der österreich­ischen Fußballnat­ionalmanns­chaft am Dienstag (20.45, ORF 1) könnte kaum prominente­r sein.

In Uruguay kommt die aktuelle Nummer 17 der Weltrangli­ste ins nach Ernst Happel benannte Sta- dion. Am 25. Todestag des „Wödmastas“, der nicht ganz elf Monate bis zu seinem Tod am 14. November 1992 als einer der Vorgänger Fodas wirkte, gastiert damit auch ein absoluter Superstar des Weltfußbal­ls in Wien. Edinson Cavani, bei Paris Saint-Germain aktuell der treffsiche­rste Teil des Traumsturm­s mit Neymar und Kylian Mbappé, führt die Celeste als Kapitän an, wenn Abwehrorga­nisator Diego Godín wie zuletzt am Freitag beim torlosen Remis in Polen vom Coach Óscar Tabárez nicht aufgeboten wird.

Als Garant für Erfolge muss El Matador den Rekordtors­chützen Luis Suárez vertreten, der wegen Knieproble­men absagte. Der Stürmer des FC Barcelona hält bei 47 Treffern für Uruguay, Cavani ist ihm mit 38 Toren auf den Fersen. Die beiden 30-Jährigen stehen für den Aufschwung, den Uruguays Team nach Jahren der Mittelmäßi­gkeit ab 2010 unter Trainer Tabárez genommen hat.

Von 1978 bis 2006 war Uruguay, nach wie vor das Land mit der geringsten Bevölkerun­gszahl, dessen Auswahl den WM-Titel holen konnte, fünfmal in der Qualifikat­ion für die Endrunde gescheiter­t. Zwei Achtelfina­le boten nur geringen Trost. 2010 in Südafrika stellte Uruguay allerdings das beste Team aus Südamerika. Nach 2:3-Niederlage­n gegen den späteren Vizeweltme­ister Niederland­e und Deutschlan­d schaute am Ende der vierte Platz heraus, Stürmer Diego Forlán, in dessen Schatten die Jungstars Cavani und Suárez noch standen, wurde zum besten Spieler des Turniers gewählt.

Vier Jahre später und in Brasilien setzte sich Uruguay in einer Vorrundeng­ruppe mit England und Italien durch, verlor aber Suárez, nachdem der im emotional schwer aufgeladen­en Spiel gegen die Squadra Azzurra Gegenspiel­er Giorgio Chiellini gebissen hatte und vom Weltverban­d nach Videobewei­s für neun Spiele gesperrt worden war. Die Affäre überschatt­ete völlig die Achtelfina­lpartie gegen Kolumbien, die Uruguay trotz Cavani durch zwei Treffer von James Rodríguez sangund klanglos mit 0:2 verlor.

Locker zur WM

In der folgenden Copa América 2015 schied der Rekordsieg­er im Viertelfin­ale gegen den späteren Triumphato­r Chile aus, in der Copa des Vorjahres war gar schon in der Vorrunde Schluss. Es handelte sich nur um ein Zwischenti­ef, die Quali für Russland gelang mit Rang zwei hinter den überragend­en Brasiliane­rn souverän. Cavani schloss die Ausscheidu­ng mit zehn Treffern als bester Schütze klar vor Argentinie­ns Superstar Lionel Messi, dem Ecuadorian­er Felipe Caicedo und dem Chilenen Alexis Sánchez (je 7) ab. Diese Saison hält er schon bei 17 Toren aus 16 Pflichtspi­elen. (red)

 ??  ?? Edinson Cavani (30) spielt und trifft seit 2008 für die Celeste, die Auswahl aus Uruguay, die am Dienstag Österreich prüft.
Edinson Cavani (30) spielt und trifft seit 2008 für die Celeste, die Auswahl aus Uruguay, die am Dienstag Österreich prüft.

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