Energiebedarf steigt bis 2040 um 30 Prozent
675 Millionen Menschen werden keinen Zugang zu Strom haben
London – Trotz Sparmaßnahmen dürfte der Energiebedarf der Welt bis 2040 um 30 Prozent zulegen. Der Zuwachs entspricht dem heutigen Bedarf von China und Indien zusammen, heißt es im World Energy Outlook, den die Interna- tionale Energieagentur (IEA) am Dienstag veröffentlicht hat. Während in Europa, den USA und Japan der Energiebedarf sinkt, gibt es vor allem in Indien und China einen massiven Mehrbedarf. Indien alleine wird knapp 30 Pro- zent des Mehrbedarfs an Energie verantworten. Dahinter folgen China, Afrika, Nahost und Südostasien. Asiatische Länder kommen damit auf zwei Drittel des zusätzlichen Energiebedarfs.
Die IEA sieht einen Wandel am Energiemarkt – zu 40 Prozent werde das Energiewachstum aus erneuerbaren Quellen gedeckt, das habe den Boom beim Kohleabbau gebrochen. Der Verbrauch von Erdgas steige um 45 Prozent. Bei Öl verlangsamt sich das Wachstum und auch für Atomstrom sind die Aussichten schlechter als noch vor einem Jahr.
675 Millionen ohne Strom
Die Verfügbarkeit von Strom demonstriert die IEA an einfachen Haushalten. Seit 2012 hätten jährlich über 100 Millionen Menschen Zugang zu Strom erhalten. 675 Millionen Menschen werden im Jahr 2030 dennoch keinen Zugang zu Strom haben, 90 Prozent davon südlich der Sahara. 2,3 Milliarden werden weiter mit Biomasse, Kohle oder Kerosin kochen, was zu jährlich 2,8 Millionen verfrühten Todesfällen führt.
Ein Trend ist die Elektrifizierung der Wirtschaft. Fast ein Viertel des Energieverbrauchs an dürfte in zwei Jahrzehnten auf Strom entfallen. Die IEA geht von 280 Millionen E-Autos im Jahr 2040 aus - heute sind es zwei Millionen. Das entspricht 14 Prozent der erwarteten zwei Milliarden Pkw. (APA, red)