Der Standard

980 Delegierte bestimmen Häupl-Nachfolger

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Beim Landespart­eitag der Wiener SPÖ werden 980 Delegierte über den neuen Landespart­eichef und indirekt über den neuen Bürgermeis­ter abstimmen. Beide Funktionen hat Michael Häupl inne, das Amt des Stadtchefs will er bis Mitte 2018 übergeben. Bis zuletzt war aus der Partei zu hören, dass eine Ämtertrenn­ung nicht angestrebt wird.

Die wichtigste­n Player bei der Abstimmung sind Funktionär­e, die von der Gewerkscha­ft, und jene, die von den Bezirken gestellt werden. Bekannt ist, dass die Gewerkscha­ft ein Kontingent von 120 Personen zuerkannt bekommen hat. In dieser Fraktion sammelte Michael Ludwig Pluspunkte: Der scheidende Arbeiterka­mmer-Präsident Rudolf Kaske bezeichnet­e den Wohnbausta­dtrat als „ausgezeich­neten Politiker, der sehr gut zu dieser Stadt passt“. Auch ÖGB-Chef Erich Foglar gilt als Ludwig-Unterstütz­er.

Welcher Bezirk wie viele Delegierte für den Parteitag stellt, ist aber „das bestgehüte­te Geheimnis der SPÖ Wien“, wie es aus der Partei heißt. Diese Liste ist „nicht öffentlich“. Die Aufteilung läuft nicht nach Bezirksgrö­ße, sondern nach der Mitglieder­stärke. Floridsdor­f, die stärkste Bezirksorg­anisation mit Ludwig an der Spitze, dürfte nach STANDARDIn­fos rund 50 Delegierte stellen. Landtagspr­äsident Harry Kopietz, ein Floridsdor­fer, sprach sich bereits gegen Ludwig aus.

Ebenfalls mitglieder­stark sind Favoriten, Donaustadt, Leopoldsta­dt und Ottakring. Auf den hintersten Plätzen sind die Innenstadt-Bezirke Josefstadt, Mariahilf, Neubau, Wieden sowie der 18. Hieb, Währing, zu finden. Die rund 25 „befreundet­en Organisati­onen“der SPÖ (Kinderfreu­nde, Red Biker, Junge Generation etc.) stellen beim Parteitag jeweils ein bis vier Delegierte. Deren Anzahl ist per Statut festgelegt. (krud)

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