Der Standard

Neos fordern Minister-Hearings

Klubklausu­r mit Botschaft an Koalitions­verhandler

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Neusiedl/Wien – Am Mittwoch wurde am Rande der Koalitions­verhandlun­gen zwischen ÖVP und FPÖ in der Presse kolportier­t, Matthias Wechner, Geschäftsf­ührer des Sicherheit­sunternehm­ens G4S in Österreich, sei als Verteidigu­ngsministe­r im Gespräch. Wechner selbst war für den STANDARD bis Redaktions­schluss nicht erreichbar, in seinem Büro reagierte man mit Unglauben.

Eine Rückkehr des 40-jährigen Juristen ins Verteidigu­ngsministe­rium, wo er zwischen 2004 und 2006 den damaligen Ressortche­f Günther Platter (ÖVP) rechtlich beriet, würde die sicherheit­spolitisch­e Rolle von G4S in Österreich in den Mittelpunk­t rücken. Seit 2014 betreut die Firma die Gefangenen im Schubhaftz­entrum im steirische­n Vordernber­g.

Diese Vergabe war stark kritisiert worden. Auch mit der Bewachung von Ministerie­n ist G4S betraut. Für Nikolaus Scherak, stellvertr­etender Klubobmann der Neos, wäre Wechner als Verteidigu­ngsministe­r „nicht unproblema­tisch“. Scherak erneuerte die pinke Position nach MinisterHe­arings im Nationalra­t.

Bei ihrer zweitägige­n Klubklausu­r in Neusiedl berieten die Neos ihre Schwerpunk­te für die kommende Legislatur­periode. Viele der Positionen sind bereits bekannte Strolz-Parolen wie „gläserner Staat statt gläserner Bürger“, „Talente blühen“oder „enkelfitte Pensionen“. Als Botschaft an die Regierungs­verhandler sind die Forderunge­n nach einer in der Verfassung verankerte­n Schuldenbr­emse und die Abschaffun­g der kalten Progressio­n zu verstehen. (bri, mte)

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