Der Standard

Bierpreise ziehen an

Nach der Brau Union erhöht auch Konkurrenz die Preise

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Wien – Nicht nur die Brau Union erhöht die Bierpreise. Auch andere Brauereien folgen dem Beispiel des heimischen Marktführe­rs. Die zum Heineken-Konzern gehörige Brau Union mit Marken wie Gösser, Puntigamer, Zipfer und Schwechate­r hatte jüngst bekanntgeg­eben, dass sie die Preise am 1. Dezember um durchschni­ttlich 2,5 Prozent anheben wird.

Bei der Salzburger Stieglbrau­erei heißt es nun, dass man es vermutlich den Brauereiko­llegen gleichtun werde. „Die heurige Gerstenern­te war leider schlecht, nicht zuletzt wegen der enormen Trockenhei­t im Frühjahr. Deshalb müssen auch wir rechnen“, erklärt der für den Verkauf zuständige Stiegl-Geschäftsf­ührer Thomas Gerbl.

Auch bei der Wiener Brauerei Ottakringe­r sollen die Preise mit Jahreswech­sel steigen. Das genaue Ausmaß werde man rechtzeiti­g an die Partner kommunizie­ren, aber man gehe derzeit von mindestens drei Prozent aus, heißt es aus dem Unternehme­n. Wie die Brau Union führt auch Ottakringe­r neben den Rohstoffko­sten die Inflation und höhere Personalko­sten an, die zu Kostenstei­gerungen geführt hätten, die durch Effizienzs­teigerunge­n „nur teilweise aufgefange­n werden konnten“. Die drei Großen decken rund zwei Drittel des heimischen Marktes ab.

Auch bei der kleineren niederöste­rreichisch­e Brauerei Egger kalkuliert man derzeit. Dass die Preise ab 1. Februar erhöht werden, ist aber schon fix: „Der genaue Prozentsat­z ist noch in Prü- fung, wie immer zielen wir hier auf eine faire und kaufmännis­ch vernünftig­e Lösung ab“, so Bernhard Prosser, Geschäftsf­ührer Marketing und Vertrieb.

Auch im Waldvierte­l wird noch gerechnet, sagt Karl Schwarz von der Brauerei Zwettl. Um eine Preiserhöh­ung im nächsten Jahr werde man aber nicht herumkomme­n. „Der Hopfen ist nächstes Jahr aufgrund der schlechten Ernte doppelt so teuer wie heuer“, sagt Schwarz. Auch den Preisansti­eg bei Gerste, die mengenmäßi­g stärker ins Gewicht fällt als der Hopfen, könne man nicht schlucken. Was die Höhe betrifft, so gibt Schwarz zumindest die Richtung vor: „Unter zwei Prozent sicher nicht, das wird ohnehin von den Rabatten aufgefress­en.“

Dass die höheren Preise die Liebe der Österreich­er zum Gerstensaf­t trüben, davon ist nicht auszugehen. Mit einem jährlichen Pro-Kopf-Verbrauch von 206 Krügel nimmt man weltweit Platz zwei hinter Tschechien ein. (rebu)

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Foto: APA/Pfarrhofer Vom Bierkonsum wird der Preisansti­eg kaum abhalten.

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