Der Standard

Unis arbeiten an Modell des Teilzeitst­udierens

- Oona Kroisleitn­er

Wien – Ein Vollzeitst­udium treffe nicht mehr auf die Lebensreal­ität der meisten Studierend­en zu, sagt die Generalsek­retärin der Universitä­tenkonfere­nz Elisabeth Fiorioli zum UniSTANDAR­D. Dem müsse man auch strukturel­l entgegenko­mmen. Daher denkt der Zusammensc­hluss der Rektoren und Rektorinne­n Österreich­s derzeit das Modell eines „Teilzeitst­udierenden“an. „Man könnte einen Status schaffen, der auch zu der Situation vieler Studierend­er passt“, sagt Fiorioli. Laut Studierend­en-Sozialerhe­bung arbeiten rund ein Drittel aller Studierend­en neben dem Studium, um sich ihren Lebensunte­rhalt zu verdienen. „Teilzeitst­udierende könnten mit einem eigenen Status besser abgebildet werden.“

Der Großteil der Universitä­ten könnte einem solchen Modell nähertrete­n, versichert die Generalsek­retärin. Durch die Schaffung des neuen Status, würden die Unis besser planen können. Auch für Studierend­e bringe das Modell einen wesentlich­en Vorteil, so Fiorioli: Teilzeitst­udierende müssten sich später etwa vor einem neuen Arbeitgebe­r weniger rechtferti­gen, dass sie länger als ihre Mitstudier­enden für das Studium gebraucht haben.

Feilen an Ausgestalt­ung

Wie genau das Modell aussehen könnte, würde noch diskutiert. Für die Anerkennun­g des Status sollen aber gewisse Voraussetz­ungen vorliegen. Neben einer Berufstäti­gkeit kann sich Fiorioli etwa Betreuungs­pflichten als Grund vorstellen. Unterstütz­ung erwartet sich die Universitä­tenkonfere­nz von der Hochschüle­rschaft. Diese forderte den „Teilzeitst­udierenden“etwa in ihrem „alternativ­en Hochschulp­lan“, dem Forum Hochschule. Allerdings will die Studierend­envertretu­ng, dass alle – ohne Nennung von Gründen – diesen Status annehmen können.

Das Teilzeitst­udium ist keine neue Idee. Schon 2008 wollte der damalige Wissenscha­ftsministe­r Johannes Hahn (ÖVP) diese Möglichkei­t schaffen. Er stellte sich eine „Halbierung des Studiums“vor. Auch was die Anzahl der Prüfungen anbelangt. Damals kündigte er den neuen Status für 2009 an, daraus wurde bekanntlic­h wenig.

Newspapers in German

Newspapers from Austria