Personaler sind gespalten zu „Sternchen“-Plattformen
Umfrage zu Bewertungsplattformen zeigt zur Hälfte Begeisterung und zur Hälfte Skepsis
Wien – In Arbeitgeberbewertungen steckt offenbar noch großes Potenzial: Das zeigt ein erstes Stimmungsbild, erhoben von Step Stone Österreich auf der Messe Personal Austria unter 122 Besuchern aus den Bereichen Unternehmensführung, Recruiting, Personalmanagement und Weiterbildung.
Knapp die Hälfte zeigt sich demzufolge davon überzeugt, dass Arbeitgeberbewertungen poten- ziellen Bewerbern einen authentischen Einblick ins Unternehmen liefern, und raten Unternehmen dringend, diese Kommunikationsschiene auch zu nutzen. Ebenso viele sind sicher, dass Firmen, die sich nicht mit Arbeitgeberbewertungen auseinandersetzen, im schlimmsten Fall Kandidaten verlieren.
„Firmen, die sich ernsthaft mit ihren Bewertungen auseinandersetzen, erfahren nicht nur viel über ihr derzeitiges Image am Bewerbermarkt, sondern positionieren sich auch nachhaltig als Arbeitgeber ‚zum Angreifen‘ – und stärken damit auch ihre Employer-Brand“, befeuert Step-StoneGeschäftsführer Rudi Bauer den Trend.
Wie die Umfrage zeigt, ist ebenfalls die Hälfte der Befragten davon überzeugt, dass Bewertungen in der Suche nach Informationen zu einem potenziellen Arbeitgeber eines der vielen Tools sind, das Kandidaten im Rahmen ihrer Jobsuche nutzen. „Kandidaten werden im Netz mit immer mehr Informationen konfrontiert“, sagt Rudi Bauer. „Arbeitgeberbewertungen von anderen Kandidaten und ehemaligen oder aktuellen Mitarbeitern können eine wichtige Richtschnur für Bewerber darstellen, um sich zu orientieren.“
Dennoch sehen Unternehmen solche Bewertungen auch kritisch. Mehr als die Hälfte der befragten Personaler nimmt an, dass dahinter die Angst steckt, dass der eigene Ruf beschädigt wird (51,4 Prozent), oder dass Unternehmen die Möglichkeit zur Gegendarstellung fehlt (41,8 Prozent). Dass sich Unternehmen von außen nicht gern in die Karten schauen lassen, glauben hingegen weniger als ein Viertel der Umfrageteilnehmer.
Unternehmen, die Arbeitgeberbewertungen sinnvoll in ihre Unternehmenskommunikation einbauen, profitieren davon gleich mehrfach, zeigen sich die Teilnehmer der Umfrage über- zeugt: Nicht nur liefern Bewertungen Feedback zur eigenen Performance als Arbeitgeber (57,3 Prozent), sie sind auch ein wichtiger Baustein im Rahmen der hauseigenen Employer-Branding-Strategie (44,2 Prozent) und zeigen konkretes Verbesserungspotenzial im Unternehmen auf.
Dabei könne mithilfe von Bewertungen auch an internen Stellschrauben gedreht werden: Fast 38 Prozent der Umfrageteilnehmer sind überzeugt, dass Bewertungsplattformen etwas über die aktuelle Mitarbeiterzufriedenheit aussagen.
„Gerade die jüngere Generation erwartet von potenziellen Arbeitgebern Transparenz und einen Umgang auf Augenhöhe. Zumal Probleme, die unter den Teppich gekehrt werden, nicht nur die Performance des Unternehmens nachhaltig beeinträchtigen, sondern auch die Arbeitgebermarke schädigen können“, mahnt Rudi Bauer. (red)