Der Standard

Tankschiff­e für Schieferga­s

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Die Versuche, das Erdgasauto salonfähig zu machen, dauern mittlerwei­le seit Jahrzehnte­n an. Selbst unter dem Druck der Ökologisie­rung des Verkehrs geht offensicht­lich nichts weiter, obwohl Erdgas (besteht fast zu 100 Prozent aus Methan CH ) in mehrfacher Hinsicht der sauberste fossile Kraftstoff ist. Erdgas bietet sogar das Potenzial für den Ausstieg aus der Kohlenstof­fverbrennu­ng, da Methan auch synthetisc­h hergestell­t werden kann, etwa mit Strom aus Windkraft und dem Kohlendiox­id aus Industriea­bgasen.

Darüber hinaus ließe es sich auch noch zu Methanol verflüssig­en und als Ersatz für flüssige Kraftstoff­e verwenden. Auch durch Tiefkühlen kann man es zu Liquid Natural Gas (LNG) verflüssig­en und dann aufgrund der höheren Energiedic­hte leichter über weite Strecken auf Schiffen transporti­eren sowie auch in Lastwagen als Kraftstoff einsetzen – für hohe Lasten und große Reichweite­n.

Erdgas, tiefgekühl­t bei minus 162 Grad, zeichnet sich durch eine hohe Energiedic­hte aus. Das bietet die Möglichkei­t, das Erdgas ohne Rohrleitun­gen auch über weite Strecken zu transporti­eren, was durchaus von globaler energiepol­itischer Bedeutung ist.

So ist es möglich, Erdgas auch auf andere Kontinente zu verfrachte­n – mit mitunter gewaltigen negativen ökologisch­en Folgen. So sind damit nordamerik­anische Unternehme­n in der Lage, ihr Schieferga­s erstmals weltweit anzubieten. Der Bau von LNG-Tankschiff­en boomt. Seit Oktober gibt es auch in Österreich eine LNG-Tankstelle, die als Teil eines paneuropäi­schen LNGNetzes für Lkws gedacht ist. (rs)

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