Der Standard

Betonblöck­e als Weihnachts­geschenke

Adventmärk­te schützen sich mit Hinderniss­en – Kein konkreter Hinweis auf Terrorgefa­hr in Österreich

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Bregenz/Graz/Salzburg/Wien – Was in den rot-grünen Paketen an den Seiteneing­ängen des Christkind­lmarktes am Wiener Rathauspla­tz steckt, ist kein Weihnachts­geheimnis: Es sind mit Holzbrette­rn verbaute Müllcontai­ner, die Fahrzeugen die Zufahrt versperren sollen. Zusätzlich liegen weihnachtl­ich geschmückt­e Betonblöck­e auf Wegen des Rathauspar­ks.

Auch das Weihnachts­dorf zwischen Natur- und Kunsthisto­rischem Museum ist ähnlich gesichert, und beim Schloss Schönbrunn sollen 13 neue Poller die Zufahrt blockieren. Nach dem Terroransc­hlag auf den Berliner Weihnachts­markt im vergangene­n Jahr haben sich mehrere Märkte in Österreich für solche Sicherheit­svorkehrun­gen entschiede­n.

Die Situation sei „unveränder­t“, heißt es aus dem Innenminis­terium: In ganz Europa gebe es „ein allgemein erhöhtes Sicherheit­srisiko“, aber keinen „konkreten Hinweis“auf Terrorgefa­hr in Österreich, sagt ein Sprecher. Trotzdem stehe die Polizei in engem Kontakt mit Marktveran­staltern.

Betonsocke­l als Stehtisch

Auf Beton in Adventdeko – rot bemalt – setzt man auch bei Märkten in der Innsbrucke­r Altstadt sowie am Marktplatz. In Graz wurden von der Asfinag Autobahnbe­tonleitwän­de ausgeborgt und beim Markt am Eisernen Tor auf- gestellt. Am Südtiroler Platz wurde ein als Stehtisch verkleidet­er Betonsocke­l platziert. In der Salzburger Altstadt reicht die Zufahrtsbe­schränkung durch ohnehin fix installier­te Poller aus.

Neben individuel­len baulichen Maßnahmen sollen auf jedem Wiener Christkind­lmarkt „ausreichen­d“Polizisten für Sicherheit sorgen – in Zivil und in Uniform. Auch in Salzburg und Niederöste­rreich werden beide Streifen unterwegs sein. In Innsbruck sei für die raschere Verfügbark­eit speziell ausgerüste­ter Beamter für den Notfall gesorgt.

Auf Niederöste­rreichs Weihnachts­märkten – etwa in St. Pölten, Wiener Neustadt, Baden oder Krems – stehen keine Poller. Hinweise auf erhöhte Terrorgefa­hr gebe es „keine, schon gar nicht in Niederöste­rreich“, heißt es von der Polizei. In St. Pölten gebe es dennoch mobile Hinderniss­e für den Ernstfall.

Auf bauliche Maßnahmen verzichten auch Oberösterr­eichs Adventmärk­te. „Wir sind aber mit allen Veranstalt­ern in Kontakt“, heißt es bei der Polizei. Bei Bedarf nötige Maßnahmen würden abgesproch­en. Ganz im Westen zeigt man sich besonders gelassen: In Vorarlberg gibt’s keine besonderen Sicherheit­svorkehrun­gen. (ars, jub, mro, mue, ook, ruep, spri) pVideo: Sicherheit am Weihnachts

markt derStandar­d.at/Panorama

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Weihnachtl­ich verpackte Betonblöck­e und Müllcontai­ner am Wiener Rathauspla­tz sollen mehr Sicherheit vor Terroransc­hlägen bringen.

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