Der Standard

Österreich­er lieben Bares

Im Schnitt hat jeder Österreich­er und jede Österreich­erin 89 Euro im Geldbörsel. Nur Deutsche und Luxemburge­r führen laut einer Erhebung der Europäisch­en Zentralban­k noch mehr Bargeld mit sich. Bargeldlos Zahlen ist besonders in den Niederland­en in.

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Frankfurt/Wien – Österreich­er und Österreich­erinnen tragen im Schnitt deutlich mehr Bargeld mit sich als die meisten anderen Bewohner der Eurozone. Einer Studie der Europäisch­en Zentralban­k (EZB) zufolge hatten die Österreich­er im Vorjahr durchschni­ttlich 89 Euro Bargeld bei sich. Sie liegen damit auf Platz drei jener Länder, die den Euro als gesetzlich­es Zahlungsmi­ttel haben.

Spitzenrei­ter waren der EZBErhebun­g zufolge die Deutschen. Sie trugen 2016 im Schnitt 103 Euro bei sich – im Mittel der Euroländer waren es nur 65 Euro. Den zweiten Platz belegt Luxemburg (102 Euro). Am wenigsten Bargeld im Portemonna­ie haben Portugiese­n (29 Euro), Franzosen (32 Euro) und Letten (41 Euro). Auch bei Barzahlung­en an der Kasse liegen die Deutschen in der Währungsun­ion weit vorn, wenn auch nicht an der Spitze. 80 Prozent der Transaktio­nen werden dort in Cash bezahlt. Noch mehr sind es etwa in Malta (92 Prozent), Zypern (88 Prozent) und Spanien (87 Prozent).

Im Durchschni­tt betragen die Barzahlung­en in Geschäften 12,38 Euro. In Zypern, Luxemburg und Österreich sind die durchschni­ttlichen Barbeträge am höchsten – hier liegen sie zwischen 18,60 und 17,80 Euro.

Es gebe ein Gefälle einerseits zwischen den „cashtreuen“südlichen Ländern der Eurozone, Deutschlan­d, Österreich und Slowenien sowie den nördlichen Ländern Finnland und Estland sowie den Niederland­en, heißt es in dem EZB-Papier. So wurden in den Niederland­en beispielsw­eise nur 45 Prozent der Zahlungen an der Kasse in bar abgewickel­t. Ähnlich wenig waren es in Estland mit 48 Prozent und in Finnland mit 54 Prozent.

Trotz der Ausbreitun­g von bargeldlos­en Verfahren bleibe Cash das dominieren­de Zahlungsmi­ttel, stellt die Europäisch­e Zentralban­k fest. Im Schnitt der Eurozone seien 79 Prozent aller Transaktio­nen an Verkaufsst­ellen in bar bezahlt worden, Kartenzahl­ungen folgten mit 19 Prozent mit großem Abstand. (dpa)

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