Der Standard

Immo-Investoren fordern Investitio­nsanreize

Auch strengeres Mietrecht auf Wunschlist­e

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Wien – Der Verband der Institutio­nellen Immobilien­Investoren (VII) wünscht sich von der Politik Investitio­nsanreize, um den Wohnbau anzukurbel­n. Präsident Wolfgang Louzek nannte auf einer Pressekonf­erenz konkret steuerlich­e Erleichter­ungen wie Investitio­nsfreibetr­äge. Denn das Angebot am Wohnungsse­ktor sei knapp, die öffentlich­e Hand offenbar aber „nicht in der Lage“, Abhilfe zu schaffen, so Louzek. Strengere Eintrittsr­echte beim Mietrecht, eine Baulandini­tiative und eine regelmäßig­e Überprüfun­g der Förderwürd­igkeit im geförderte­n Wohnbau stehen ebenfalls auf seiner Wunschlist­e, außerdem das Dauerthema Geschäftsr­aummieten; diese sollen „raus aus dem Mietrechts­gesetz“, so Louzek.

Untermauer­t hat er manche seiner Forderunge­n mit einer Umfrage von meinungsra­um.at unter 1000 Mietern von Wiener Gemeinde- und Privatwohn­ungen. Ein Ergebnis ist, dass die meisten Befragten wenig Ahnung davon hatten, wie hoch die (Netto-)Einkommens­grenze beim Einzug einer Person in eine Gemeindewo­hnung ist. Nur vier Prozent der privaten und acht Prozent der Gemeindeba­u-Mieter wussten mit „mehr als 3000 Euro pro Monat“die richtige Antwort, die meisten entschiede­n sich für maximal 1500 Euro. Für Louzek ist das Ausdruck dessen, dass „so wenig sozial Bedürftige“im Gemeindeba­u wohnen. Wie viele das sind, werde zudem auch noch krass überschätz­t, so die Umfrage. Nur rund ein Viertel der Befragten (27 Prozent) entschiede­n sich für die korrekte Antwort, nämlich „ca. 25 Prozent“. Die Zahl stammt aus der 2015 von Agnes Streissler­Führer im Auftrag des Österreich­ischen Verbands der Immobilien­wirtschaft (ÖVI) verfassten Studie „Leistbare Mieten – Leistbares Leben“.

51 Prozent für höhere Miete nach Sanierung

Weitere Umfrage-Ergebnisse: 60 Prozent sagten, dass Mieten in erster Linie von der Qualität und nicht vom Baujahr eines Gebäudes abhängig sein sollten. Und schließlic­h war auch eine knappe Mehrheit von 51 Prozent dafür, dass ein Vermieter nach einer „grundlegen­den Sanierung“einer Wohnung diese höher vermieten dürfen soll.

Online-Wohnumfrag­en von Immo-Verbänden scheinen gerade in Mode zu sein: Für kommende Woche hat der Österreich­ische Verband der Immobilien­wirtschaft die Präsentati­on einer weiteren samt daraus resultiere­nden Forderunge­n an die Politik angekündig­t. (mapu)

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