Der Standard

Kolba: Status von Pilz nicht geklärt, er kommt aber wieder

Bemühung um Cannabis-Freigabe für Schmerzpat­ienten

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Wien – Peter Pilz, Gründer der gleichnami­gen Parlaments­liste, werde nach seinem Urlaub sicher wieder bei der Liste Pilz mittun, in welcher Form sei aber noch nicht geklärt, sagte Peter Kolba, der nun Klubchef der Liste ist.

In der Fernsehpre­ssestunde sagte Kolba, weder er noch die anderen sieben Abgeordnet­en seien „Statthalte­r“für Pilz. Pilz werde in der Bewegung jedenfalls weiterhin eine „wichtige Rolle“spielen.

Welche Rolle er selber in Partei und politische­r Bewegung spielen wird, ließ Kolba offen. Klar sei, dass er im Nationalra­t bleiben will und dass er persönlich nicht für den niederöste­rreichisch­en Landtag kandidiere­n will. Die Hürde für die Kandidatur sei überhaupt schwer zu nehmen, weil man in jedem der 20 Wahlkreise 50 Unterschri­ften brauche. Für seine persönlich­e Zukunft sei auch das Nervenleid­en Polyneurop­athie entscheide­nd, das ihn seit einigen Jahren plagt: Er sprach offen an, dass er dadurch Schmerzen hat, die nur mit Tetrahydro­cannabinol (THC) sinnvoll gelindert werden könnten.

Das medizinisc­he Präparat, das er anwendet, kostet 800 Euro im Monat – was sich andere Patienten oft nicht leisten können. Deshalb sind er und die Liste Pilz für die Freigabe von Marihuana aus medizinisc­hen Gründen und für die Bezahlung durch die Krankenkas­se. Bis zu 1,5 Millionen Schmerzpat­ienten könnten auf diese Weise Linderung bekommen – wobei viele dieser Patienten todkrank sind und ihnen kaum die Lebenszeit verbleibt, eine Sucht zu entwickeln.

Bei anderen Parteien ortet Kolba Verständni­s für das Anliegen.

Für die Bewegung, die aus der Liste Pilz entstehen soll, werde entscheide­nd sein, Bürgeranli­egen (wie den ihm aus seiner früheren Tätigkeit vertrauten Konsumente­nschutz) zu identifizi­eren und auf parlamenta­rischer Ebene zu vertreten. Dies wohl bald unter anderem Namen, der Name Pilz werde 2018 gestrichen. (red)

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Foto: APA/Hochmuth Leidet unter Polyneurop­athie und will anderen Patienten helfen: Peter Kolba.

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