Der Standard

Organisato­rischer Umbau der Löwelstraß­e steht an

Kerns Sprecher gehen, SPÖ-Zentrale wird neu besetzt

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Wien – Noch-Bundeskanz­ler und SPÖ-Chef Christian Kern will in den kommenden Tagen über eine personelle Neuaufstel­lung in der Parteizent­rale entscheide­n. Nach dem nicht ganz freiwillig­en Abgang von Georg Niedermühl­bichler als Bundesgesc­häftsführe­r im Wahlkampf führen derzeit interimist­isch Andrea Brunner und Christoph Matznetter die Geschäfte der Partei. Kern selbst wird nach seinem absehbaren Auszug aus dem Bundeskanz­leramt wieder ein fixes Büro in der Löwelstraß­e beziehen.

Es wird erwartet, dass er spätestens mit seinem Umzug auch einen neuen Parteimana­ger bestellt und die Kommunikat­ionsabteil­ung des Hauses neu organisier­t. Derzeit ist Hannes Uhl Sprecher der Bundesgesc­häftsstell­e. Auch einige Abteilunge­n der SPÖZentral­e könnten anders besetzt werden. Kern möchte vor allem die Kampagnenf­ähigkeit wieder in die Höhe bringen, auch hier könnte es neues Personal geben.

Von Kerns derzeitige­n Mitarbeite­rn im Bundeskanz­leramt sind etliche bereits am Absprung in neue Jobs, andere könnten mit ihm in die Löwelstraß­e wechseln. Gänz- lich neue Wege dürften jedenfalls die bisherigen Sprecher von Kern, Jürgen Schwarz und Nikolai Moser, gehen. Den strikten Sparkurs der vergangene­n Jahre möchte Kern lockern, die Personalka­pazitäten werden im Vergleich zu den Möglichkei­ten im Kanzleramt dennoch bescheiden sein.

In der Parteiakad­emie, dem Renner-Institut, wird Maria Maltschnig eine Karenz antreten, ist als Direktorin aber unbestritt­en. Kern selbst wird Alfred Gusenbauer als Präsident ablösen, er möchte das Institut effiziente­r gestalten und mehr noch als bisher zur Denkfabrik der Partei ausbauen. Vordringli­chste Aufgabe ist erst einmal der Prozess zur Neugestalt­ung eines Parteiprog­ramms, das unter größtmögli­cher Einbindung der Mitglieder bis spätestens Herbst des kommenden Jahres fertiggest­ellt und bei einem Parteitag präsentier­t werden soll.

Im Parlaments­klub ist Kern derzeit Klubobmann, überlässt Andreas Schieder aber die geschäftsf­ührende Tätigkeit. Sollte Schieder tatsächlic­h Bürgermeis­ter in Wien werden, wäre auch hier eine Neubesetzu­ng notwendig. (völ)

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