Thun-Hohenstein kuratiert 2019 Venedig-Biennale
Wien – Eine so frühe Bestellung für die Kunstbiennale Venedig gab es noch nie. Und dennoch ist die Ernennung von Kuratorin und Akademie-Professorin Felicitas ThunHohenstein (53) zur Kuratorin des Österreich-Pavillons 2019 nicht ein den fortschreitenden Koalitionsverhandlungen geschuldetes „Noch schnell in trockene Tücher“-Bringen von Bundesminister Thomas Drozda (SPÖ). So man hört, sei die Personalie sogar mit Noch-Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) akkordiert. Vielmehr gab es am Samstag, dem vorletzten Tag der 53. Biennale, eine Art Schlüsselübergabe von Christa Steinle an Thun-Hohenstein. Und um möglichen, aus dem Nebel der Lagune auftauchenden Gerüchten vorzubeugen, machte man die Entscheidung auch öffentlich.
Neben mehr Budget (nun 450.000 statt 400.000 Euro) wird auch die Struktur professionalisiert. Künftig soll ein BiennaleBüro in der Kunst- und Kultursektion die Kontinuität der Organisation sicherstellen. Thun-Hohenstein ist damit zwar nicht mehr Kommissärin, sondern Kuratorin, freut sich aber, sich so noch mehr den Inhalten widmen zu können.
War es das kuratorische Paket „Brigitte Kowanz / Erwin Wurm“, das Drozdas Amtsvorgänger Josef Ostermayer von Steinle überzeugt hatte, ist es nun die klare Ansage Thun-Hohensteins, definitiv erstmals eine Frau zur alleinigen Bespielung des Pavillons einzuladen. Schon im März will sie die Biennale mit einem diskursiven Format an der Akademie der bildenden Künste einläuten. (kafe)