Meister Salzburg gewinnt ein nahezu episches Spiel
Die Hierarchie im heimischen Fußball bleibt. Rapid hatte vor, Red Bull Salzburg zu fordern. Das gelang aber nur phasenweise. In einer tollen Partie setzte sich der Favorit knapp durch und übernahm die Tabellenführung.
RAPID RB SALZBURG 2 3 Und auch Fredrik Gulbrandsen sah zu. Das ist Luxus, Wissen oder Übermut. Es stürmten jedenfalls der Japaner Takumi Minamino und der Südkoreaner Hee-chan Hwang, die beiden sind selbstverständlich hochbegabt und brandgefährlich. Das Duell der BerishaBrüder ist entfallen, der Rapidler Veton musste aufgrund einer Hüftprellung passen. Valon vertrat die Familie allein.
Und ab ging die Post vor 25.300 Zuschauern. Vierte Minute: Lucas Galvao rettet in höchster Not gegen Hwang. Siebente Minute: Boli schickt den als Mittelstürmer aufgebotenen Philipp Schobesberger, der ist schnell, schneller als Paulo Miranda. Der Salzburger reißt ihn nieder, Schiedsrichter Markus Hameter zückt die gelbe Karte, es hätte auch die rote sein können. Elfte Minute: Richard Strebinger entschärft Mirandas Kopfball mit einem Reflex.
Die Salzburger hatten vielleicht den gepflegteren Spielaufbau, Rapid versuchte es mit langen Pässen, was immer besser gelang. 26. Minute: Thomas Murg prüft Walke, den Abpraller schlenzt Eren Keles an die Latte. 28. Minute: Freistoß Rapid, Dejan Ljubicic staubt zum 1:0 ab. 30. Minute: Hwang ist deutlich nicht im Abseits, Minaminos Tor hätte zählen müssen, zählte aber nicht. 35. Minute: Galvao foult Hwang, die gelbe Karte ist eine Untertreibung. Zweite Minute der Nachspielzeit: Nach Querpass von Andreas Ulmer gleicht Hwang zum 1:1 aus. Fazit der ersten Hälfte: Rasse, Klasse, Tempo, intensive Duelle, Torraumszenen, kaum Durchhänger, so soll Fußball sein.
Der angeschlagene Ljubicic musste passen, wurde durch Thanos Petsos ersetzt. Es gab zwar keinen direkten Zusammenhang, aber nur Sekunden nach Wiederanpfiff trifft Ulmer wuchtig zum 1:2. 51. Minute: Reinhold Yabo erhöht auf 1:3. Schaub kommt anstelle von Keles. Rapid scheint seelisch und fußballerisch gebrochen, aber es gibt ja den Geist, die letzte Viertelstunde. 76. Minute: Nach Flanke von Boli verkürzt Giorgi Kvilitaia per Kopf auf 2:3. Mit der Hand netzt er noch einmal, gelbe Karte statt Ausgleich. Salzburgs Erwartungen wurden übertroffen. Rapid muss sich nicht schämen, hat allerdings gegen den Meister nun zehnmal nicht gewonnen. Die Lücke bleibt.