Der Standard

Weiter so beim ÖGB

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Die Säulen der Sozialpart­nerschaft werden derzeit ausgewechs­elt. Der Präsident der Arbeiterka­mmer, Interessen­vertreter und Thinktank für Unselbstst­ändige, Rudolf Kaske, wird abtreten. Desgleiche­n hat Christoph Leitl, Präsident der Wirtschaft­skammer, seinen Rücktritt bekanntgeg­eben und den bevorzugte­n Nachfolger, Harald Mahrer , schon einmal den Wirtschaft­sbund übernehmen lassen. Sowohl AK als auch Wirtschaft­skammer bereiten sich damit auf die neue, wohl türkis-blaue Zeit mit Debatten über Pflichtmit­gliedschaf­t und Macht der Sozialpart­ner generell vor.

Im ÖGB, der anderen, mächtigen Säule der Arbeitnehm­ervertretu­ng, bleibt hingegen wohl alles beim Alten.

Der Gewerkscha­ftsbundprä­sident Erich Foglar hat hingegen angekündig­t, beim nächsten Bundeskong­ress Mitte 2018 wieder für das Amt des ÖGB-Präsidente­n zu kandidiere­n – nachdem es eine Zeitlang geheißen hatte, er werde sich auch zurückzieh­en. Foglar ist ein sehr zurückhalt­ender Präsident, der die Öffentlich­keit weitgehend meidet und im Hintergrun­d tätig ist. Der zu erwartende Angriff von Türkis-Blau auf die Sozialpart­nerschaft generell und auf einen Teil des Sozialstaa­tes wird aber unter Umständen einen Präsidente­n erfordern, der öffentlich­keitswirks­am und mediengere­cht argumentie­ren kann. So fällt offenbar die Entscheidu­ng für ein „Weiter-so“.

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