Das Smartphone als Schlafräuber
Sie beeinflussen die Schlafqualität maßgeblich: digitale Geräte. Indem sie permanent Informationen liefern, beschleunigen sie das Leben insgesamt, aktivieren, regen auf. Ein Experiment von US-Forschern zeigte, dass Smartphonenutzer eher Probleme haben einzuschlafen. Grund dafür: ein Phänomen, das in der Fachsprache Fomo (The fear of missing out) heißt, zu Deutsch: die Angst, etwas zu verpassen. Wachmacher sind auch die Bildschirme: Das Blaulicht trifft auf die Rezeptoren im Auge – das versetzt den Organismus in den Tagmodus. Blaues Licht gibt es in der Natur nämlich nur morgens und tagsüber. Der gute Rat: Mindestens eine Stunde vor dem Zubettgehen elektronische Geräte abschalten. Dimmt man Beleuchtungen, schüttet der Körper das Schlafhormon Melatonin aus.
Onlinepausen sollte man aber auch untertags einlegen, sie helfen gegen Fomo. Aktivitäten in der Natur entspannen. Die radikale Maßnahme: ein Campingwochenende. Laut einer Studie von Wissenschaftern der University of Colorado passt sich dabei die innere Uhr an den natürlichen Tag-Nacht-Rhythmus an – was Schlafstörungen mindert. Ein gänzlich anderer Ansatz sind Apps zum Abschalten. Schlafexperte Colin Espie entwickelte etwa Sleepio, ein virtuelles Schlaftraining. Via Smartphone oder PC soll man in sechs Wochen lernen, wieder besser zu schlafen. (lib)