LESERSTIMMEN
Besseres Verheilen
Betrifft: „Vom Biegen und Brechen“von Wolfgang Weisgram
der Standard, 25./26. 11. 2017 Danke für den großartigen Artikel und das diesbezügliche Einserkastl. Alles ist auf den Punkt gebracht – Täter-Opfer-Umkehr, Klagsdrohung des ÖSV, auch die Ignoranz der Medien gegenüber nichtsexuellen Grausamkeiten.
Als Psychotherapeutin behandle ich viele Verbrechensopfer, darunter ehemalige Heim- und Pflegekinder, für deren Therapie aufgrund der Verjährung nun unter anderem der Staat aufkommt.
Dass Frau Werdenigg mit ihrer Geschichte an die Öffentlichkeit geht, ist mutig und richtig, auch dass sie selbst größtmögliche Distanz vom Täter will, ist nachvollziehbar und zu respektieren. Dass dieser und der ÖSV durch die Verjährung aber gänzlich unbehelligt davonkommen, bleibt für mich eine Unausgewogenheit, auch im Sinne anderer Betroffener.
Daher hielte ich eine Art außergerichtlichen Tatausgleich für angebracht (das Mindeste und auch ohne Namensnennung Mögliche wäre eine angemessene Spende des ÖSV an Einrichtungen der Opferhilfe).
Es gibt viele Möglichkeiten, nicht oder nicht mehr einklagbare Verletzungen besser verheilen zu lassen – die Übernahme von Verantwortung, verbunden mit aufrichtiger Reue und Entschuldigung beim Opfer ist eine häufig unterschätzte, aber durchaus wirksame. Silvia Franke
1030 Wien
Besetzungsvorteile
Betrifft: „Weit weg von einem Übergriff“– Interview mit Ex-Damencheftrainer im ÖSV Herbert Mandl
der Standard, 24. 11. 2017 Danke für dieses aufschlussreiche Interview! Herr Mandl legt die Denkweise, welche offensichtlich im ÖSV notwendig ist, um dort einen Job zu bekommen, schlüssig dar. Natürlich ist nie etwas passiert, was nicht in Ordnung sein könnte.
Vor allem aber muss man potenzielle weibliche Trainerinnen davor schützen, anstrengende Arbeit verrichten zu müssen. Wie sähe das denn aus, wenn am Bildschirm müde und verschwitzte Damen zu sehen wären?
Aber: Wäre eine Frau Cheftrainerin, könnte sie nicht nur für Siege und Medaillen verantwortlich zeichnen, sondern auch für die vielen Platzierungen im hinteren Feld, für noch viel mehr Ausfälle und vor allem für die Verletzungen von Athleten.
Das wäre doch ein Vorteil einer weiblichen Postenbesetzung gegenüber einer männlichen! Rudolf Furlan-Moser
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